Frage: Rückfrage zur Antwort vom 26.03. bezügl. Schafen

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, herzlichen Dank das Sie sich so geduldig den wiederholten Fragen zum Schlaf widmen und eine tolle Arbeit für uns Eltern leisten! Unser Tagesablauf richtet sich danach wann meine T. aufwacht meist zw. 6-8. Ihre Wachphasen sind 1,5 max. 2 Std. sobald sie Müdigkeit signalisiert wiege ich sie in den Schlaf. Insgsamt beträgt der Schlaf tagsüber ca 4 Std.aufgeteilt in 30 MIn. Schläfchen.Abends läuft so wie in meiner ersten Nachricht beschrieben. Ich lasse sie Nachts nie ganz aufwachen sondern stille vorsorglich sobald ich merke sie das sie unruhig wird. Sollte etwas an den Schlafgewohnheiten aktiv verändern? Wenn sie nachts trinkt (meist alle 1,5-2 Std.) ist sie dann im REM Schlaf? Wenn ihr Schlaf noch entwickelt werden muss - warum gab es Nächte in denen sie 4 Std. am Stück schlafen konnte - ist das nicht ein Zeichen das sie es eigentlich könnte? Bei der Geburt in der 39 Wo. wog sie 2.740,48 cm war aber unreif und SGA- liegt es vielleicht auch daran?

von Helena82 am 30.04.2012, 09:10



Antwort auf: Rückfrage zur Antwort vom 26.03. bezügl. Schafen

Hallo, im Tiefschlaf sind die Muskelbewegungen und die Reflexe ausgeschaltet. Wenn der Säugling unruhig wird und trinken möchte, befindet er sich im REM-Schlaf. In die übliche Still- oder Fütterzeit von 3 bis 4 Stunden beim kleinen Säugling gehen 3 kurze Tiefschlafphasen. Dazwischen liegen aber 2 Traumschlafphasen, in denen viele Säuglinge - unglücklicherweise muss man sagen - wieder wach werden. Bekommen sie jetzt regelmäßig Nahrung, gewöhnen sie sich daran und verlangen das auch weiterhin. So werden sie leicht überfüttert, was ihrem Verdauungssystem nicht guttut. Außerdem nehmen sie zu stark an Gewicht zu. Daher sind andere Beruhigungsmethoden auf Dauer besser, an die sich die Säuglinge dann auch gewöhnen (Schnuller geben, Tee- oder Wasserfläschchen, Wiegen, als es noch Wiegen gab, Hinundherschieben in einem Bett auf Rädern oder sogar Tragen). Dass ein Säuglig auch schon mal längere Zeit durchschläft, liegt an der "Pulsatilität" in der Produktion und Ausschüttung seiner Schlafhormone. Da wird schon mal etwas mehr produziert, das dann Durchschlafen möglich macht, aber noch nicht beständig beibehalten, wie das in der Hormonproduktion auch sonst der Fall ist. Viele Grüße und danke für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.05.2012