Frage: Rückfrage zu Symbolspiel ID 47970

Danke für Ihre Antwort. Heißt es, wenn mein Sohn (2,5J) meine Tätigkeiten nachahmt (und auch die Wäsche aufhängen oder kehren mag), dies ebenso ein Als-ob-Spiel ist (als Selbst agierender)? And. Als-ob-Spiele als übergeordneter Leiter spielt er selbst NICHT od. NUR, wenn ich es ihm vormache (zB mit Lego), dann spielt er genau die gleiche Szene selbst nach. Er kann sich aber einen gelben Baustein als „Banane“ vorstellen (z.B. Einkaufspiel) u. macht da gut mit (sagt zB zu blauem Baustein: „Das ist ein Ei“ u. schlägt es mit Messer (= and. Baustein) auf. 2. Frage: Wenn sich beim Spielen eine Legofigur „weh“ getan hat, wirft er diese in hohem Bogen weg (anstatt sie zu trösten). Warum tut er das? Mir scheint, er ist damit überfordert und mag so eine Sit. nicht? Wie reagieren? 3. Frage: Schwester vor 5 Mon. geboren, mein Sohn hat starke Wehen mitbekommen (zu Hause u. Fahrt ins KH). Er redet noch öfters, dass die „Schwester der Mama weh getan hat“. Kann er davon Trauma erlitten haben?

von Fleur123 am 16.04.2012, 07:01



Antwort auf: Rückfrage zu Symbolspiel ID 47970

Hallo, vom Spielmodus erscheint es mir das gleiche zu sein, ob ein Kind im Nachahmen konkret mit "Hand anlegt" und "hilft" oder ob es fantasievoll andere menschähnliche Spielfiguren diese Handlungen ausführen lässt. Die Grade der Abstraktion nehmen in der Fanatsie einfach nur weiter zu, beginnend mit dem "selbst etwas nachspielen" über das "menschähnliche Wesen, das etwas Bekanntes tut" bis zum Gegenstand, dem "menschähnliche Eigenschaften" zugeschrieben werden und der dann wie ein Mensch handelt.die Gegenstandsebene kann aber eingehalten werden und ein Baukotz kann ein Auto sein oder zwei über kreuz geklebte Brettchen ein Flugzeug. Playmobil und Lego vereinfachen das Spiel durch symbolisch vereinfach dargestellte Menschen als Püppchen. Ihr Sohn hat offensichtlich noch nicht den Schritt in Richtung Empathie getan (s. gezielter Suchlauf, auch unter Induktion). Da "weh tun" etwas Unangenehmes signalisiert, das nicht sein soll, wirft Ihr Sohn die Legofigur einfach weg. Er entledigt sich des Problems auf noch unempathische Weise. Kinder müssen oft Schmerzen oder unangnehme Empfindungen bei ihren Eltern miterleben. Das können Sie immer dann verkraften, wenn die Eltern dabei den Eindruck erwecken, Herr der Lage zu sein. Es darf also nichts wirklich Schlimmes passieren. Dann bleibt ihre Welt in Ordnung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.04.2012