Hallo Herr Dr. Posth,
mein Sohn ist 2 Jahre u. 9 Monate. Ich stellte schon frühzeitig fest, dass er in seiner Entwicklung weiter war als andere Kinder in seinem Alter. Er konnte sich mit 4 Monaten drehen, mit einem halben Jahr krabbeln u sich hinsetzen u lief allein mit 10 Monaten. Er war vor seinem 2. Geburtstag Tag u Nacht trocken und konnte mit 2 Jahren u 3 Monaten die Grundfarben richtig benennen und fehlerfrei bis elf zählen. Er spricht in richtigen ganzen Sätzen, mit Artikel usw.
Kurs nach seinem 2. Geburtstag wurde seine kleine Schwester geboren. Viele sagten mir, er würde sich jetzt etwas “rückentwickeln“! Das war nicht der Fall, bis vor kurzem:
Wenn er mit mir spricht muss ich öfter nachfragen, weil ich ihn nicht verstehe. Er macht fast jede Nacht ins Bett, manchmal auch Tags! Und er schafft es nicht mal mehr fehlerfrei bis drei zu zählen!
Woran kann das liegen?
von
Grinsebacke10
am 18.02.2013, 07:36
Antwort auf:
Rückentwicklung
Hallo, das Wiedereinnässen und die -ich vermute einmal- neu angenommene Babysprache lassen auf ein regressives Verhalten schließen (s. gezielter Suchlauf unter Regression). Ob es etwas damit zu tun hat, dass er seine kleine Schwester jetzt immer stärker in Konkurrenz zu sich selbst erlebt, oder ob andere Belastungen hinzugekommen sind, z.B. frühe Fremdbetreuung/Ki-ga, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall ist das alles zu berücksichtigen. Aber dass er, wenn er wirklich vorher ohne Fehler zählen konnte, jetzt laufend Fehler macht, dann muss das unbedingt abgeklärt werden. Dazu wenden Sie sich erst einmal an Ihren KiA/KiÄ und beschreiben ihm/ihr das, oder wenden sich an ein Sozialpädiatrisches Zentrum. Echte Rückschritte im Leistungssprektrum eines Kindes müssen unbedingt auch körperlich abgeklärt werden.
Ist es psychische Regression, muss die Ursache gefunden und abgestellt werden. Kümmert sich denn der Vater ausreichend um seinen Sohn und ersetzt sozusagen den jetzt geteilten mütterlichen Zuwendungsanteil? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.02.2013
