Frage: Rückbindung oder normal?

SgDrP, letzten Sommer lange Regression (http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=45833&suche=Stottert&seite=1#start), jetzt kein Stottern,KiGa bestens,statt Trotzen gute Konfliktlösung. Also alles ok trotz wohl erschw. LL bei AE. Regression damals eindeutig mitgegangen, Erleichterung d. Sohnes war nahezu greifbar. Allerdings bleibend seitdem kein Interesse am Sauberwerden. Reagiere ebenso gleichmütig wie bei exzessivem Schnullern und jede Nacht Wechsel ins Mamabett, beides wohl zum Angst/Spannungsabbau. Außerdem kaum selbständiges An/Ausziehen, Zähneputzen. Kann es, macht es aber nur sehr ungern, Tränen wenn es nicht auf Anhieb klappt. Beim Essen Wechsel von selbst mit Messer und Gabel bis gefüttert werden weil "müde". Ich mache alles mit. Sohn jetzt 3,6 J. Habe aber als AE Angst vor von mir nicht wahrgenommener Rückbindung. Ihre Einschätzung? Wo Grenze zw. Rückbindung und Entwicklung "laufenlassen" ohne Druck. Danke!

Mitglied inaktiv - 13.02.2012, 07:16



Antwort auf: Rückbindung oder normal?

Hallo, die Rückbindung kommt dann zustande, wenn der oder die Erziehende nicht mehr die Entwicklung des Kindes zur Selbstständigkeit und Autonomie im Auge hat, sondern sein eigenes emotionales Wohl. Das ist natürlich manchmal schwer voneinander abzugrenzen, aber wenn man als Erwachsener anfängt, aus Angst vor Ablehnung durch das Kind ihm immer nach dem Mund zu reden und alles sich von ihm gefallen zu lassen, immer nachzugeben usw., dann setzt Rückbindung ein. Das Kind geht ohne es zu wissen dabei in eine Falle. Es gefällt sich dabei, aber wird immer abhängiger von der Bezugsperson und kommt in seiner Selbstentwicklung eher schlecht voran. Mit bald 4 Jahren kann man von seinem Kind schon selbstständiges An- und Ausziehen erwarten. Auch das Zähneputzen sollte allein durchgeführt werden. Essen mit Messer und Gabel ist noch in der Übungsphase. Sauber und trocken am Tage sollte bis 4 Jahre erreicht sein, wobei es nicht auf wenige Wochen ankommt. Was ich so bei Ihnen heraushöre, besteht eigentlich keine Gefahr der Rückbindung, Noch sichern Sie hauptsächlich die emotionalen Defizite bei Ihrem Sohn ab und das ist gerechtfertigt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.02.2012