Regression?

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Regression?

Hallo Dr. Posth, vor 3 Wochen hat unser Sohn (21 Monate) eine Schwester bekommen. Er ist sehr lieb zu der Kleinen und ist nicht eifersüchtig in Form von Aggressivität. Der Vater kümmert sich sehr ausgiebig um den Großen, auch ich versuche, ihm gerecht zu werden. Dennoch zeigt er seit ein paar Tagen Verhaltensauffälligkeiten. Er ist extrem weinerlich und ungeduldig, hängt an meinem Rockzipfel, will auf meinen Arm, selbst der Vater (sonst in allen Bereichen 100 % akzeptiert) wird abgelehnt. Dieser bemüht sich weiterhin um ihn, aber leicht ist die Situation momentan nicht. Gegen die Schwester richten sich keinerlei Attacken, auch gegen uns keine offene Aggression, nur extreme Anhänglichkeit in Verbindung mit weinerlichen und ungehaltenen Reaktionen. Ist das die viel zitierte Regression, die nach der Ankunft eines Geschwisterkindes oft einsetzt? Geht das vorüber? Wie gehen wir damit um? Grüße, ny152

Mitglied inaktiv - 27.06.2005, 18:48

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Antwort auf: Regression?

Hallo, ja , das würde ich auch als einen regressiven Schritt interpretieren, den die Kinder automatisch wählen, um ihre Konflikte zu bewältigen. Solche Regressionen sind nur vorübergehend und sollten von den Eltern nachsichtig betrachtet werden und in der Sache akzeptiert sein. Dann kommen Eltern und Kind am besten da hindurch. Bei der Ankunft eines Geschwisterkindes ist der Vater beim älteren Kind eigentlich immer besonders gefragt. Er muß sich dann aber auch verfügbar machen und so einfühlsam reagieren, wie es auch die Mutter getan hat. Daran hapert es meist und dann verschärft sich die Regression oder es kommt tatsächlich Aggression auf des Geschwisterkind auf. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.07.2005

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