Frage: Quengeln hinnehmen?

Hallo Dr. Posth, ich muß jetzt nochmal ganz blöd fragen. Wir sind dabei, unserem bald 15monatigem Sohn nachts die Flasche abzugewöhnen. Er wird stattdessen dann rumgetragen, oft beruhigt er sich nur im Tragetuch. Irgendwann müßten wir ihn doch auch beruhigen können, indem wir ihn nur, wenn er liegt und wir daneben (er schläft direkt neben mir im Babybalkon) streicheln und mit ihm reden? Wir würden natürlich immer so lange bei ihm bleiben, bis er schläft. Aber dafür müßten wir ja schon ein Quengeln in Kauf nehmen, da er sich ja im Moment zuverlässig und am schnellsten nur durch Tragen und im Tragetuch beruhigen läßt? Schadet es ihm dann, wenn er quengelt, (und schreit, leider!) während wir ihn im Bett liegend zu beruhigen versuchen? Es ist halt auf Dauer sehr anstrengend für uns und auch umständlich, ihn auch nachts ins Tagetuch zu nehmen. Er lernt momentan laufen, kann es damit zusammenhängen? Es war eine zeitlang schon mal besser...

Mitglied inaktiv - 21.08.2006, 07:24



Antwort auf: Quengeln hinnehmen?

Stichwort: Säuglingsschreien / Schreibaby Hallo, reines Quengeln ist sicher unschädlich für den, der quengelt, denn es handelt sich dabei ja um einen Affekt, welcher innere Spannung abbaut. Kommt es aber trotz aller Liebesmüh zu lautstarkem Geschrei, wird man sich auf das alte Prinzip des Tragens wieder zurückbesinnen müssen. Denn durch das Schreien lernt der Säugling nichts, auch nicht, daß er damit Macht ausübt (und seine Eltern steuern kann), und schon gar nicht, daß er sich in Zukunft rücksichtsvoller ihnen gegenüber verhält. Schreien ist enormer Stress für das Gehirn, und Stress blockiert erkenntnisreiche Lernprozesse. Aber Ihre Beharrlichkeit des Wiederhinlegens, wenn Ihr Sohn sich beruhigt hat, ihre Geduld und ihr Einfallsreichtum, was Beruhigungsmaßnahmen anbelangt, z.B. leise Musik, Lieder singen, etc., das wirkt sich auf Dauer nützlich aus und führt zum Erfahrungslernen. Die Erfahrung beinhaltet das Gefühl, daß es die Eltern gut mit ihm meinen. Das ist wichtig für das Vertrauen in die eingegangene Bindung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.08.2006



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