Frage: Psychologe notwendig?

sehr geehrter Dr. Posth, es geht um meine fast 6 Jährige Tochter. Sie ist was ihr Verhalten angeht mehr als auffällig, d.h. es ähnelt wohl dem Verhalten von Kindern mit ADHS. Die meisten Symptome sind identisch... Allerdings muss ich dazu sagen, dass sie sehr viel schon erleben musste: Schwierige Schwangerschaft mit ihrem bruder (2) bei der ich nur liegen musste, ihr bruder ist leicht behindert und von behinderungen bedroht aufgrund der SS udn benötigt vielaufmerksamkeit (ich versuche aber Physio udn frühförderung zu machen wen sie im kiga ist, weil es mit ihr unmöglich ist). Dann kommt dazu dass ich mich habe scheiden lassen und ihr vater hat ne neue Partnerin und ein neues Kind. Wir sind umgezogen weil ich einen Arbeitsvertrag hatte. Mittlerweile ist ihr verhalten so extrem dass es massiv Ausflüge etc. Familienalltag stört...zusammenleben! Was kann ich für die Maus tun? VBin mit meinem Latein am ende.... Wäre dankbar für ihren kompetenten Rat!

von Krueml09 am 21.11.2011, 09:12



Antwort auf: Psychologe notwendig?

Hallo, die Problematik der Diagnose ADHS besteht darin, dass es allzu viel normale Kinder gibt, die "ein bisschen hyperkinetisch" erscheinen. D.h. die Abgrenzung zwischen leicht überdrehten normalen Kindern und echten ADHS-Kindern ist kaum zu ziehen. Dazu kommt, dass ADHS durch die Umwelt, in der das veranlagte Kind groß wird, einiges zu Diagnose beiträgt. So weiß man bis heute nicht genau, ob die feststellbaren Stoffwechselveränderungen im Gehirn Ursache oder Folge des Störungsverhalten sind. Also sind schlechte Startbedingungen im Leben eines Menschen, angefangen bei der Schwangerschaft und endend in der frühen Kindheit mit häufiger Traumatisierung mitentscheidend bei der falschen Entwicklung dieser Kinder. Insofern ist Psychotherapie immer angesegt und wird auch im sog. Konsensus-Papier zur ADHS gefordet. suchen Sie dazu am besten einen Arzt/Ärztin für Kinder- und Jungendpsychiatrie aus. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.11.2011