Frage: Protest

Hallo Herr Dr. Posth, wie soll ich mich verhalten, wenn Tochter (10Mt.) nach dem Spaziergang partout nicht in den Autositz möchte. Sobald ich es versuche fängt sie sehr stark an zu weinen und wird ganz rot im Gesicht. Diese Situation habe ich manchmal auch, wenn ich sie zb in den Buggy rein setzen will. Ich tue dies immer sehr behutsam, zeige ihr zuerst, wo ich sie jetzt hineinsetzen will und kommentiere auch immer was ich tue. Aber diese Proteste sind manchmal für mich kaum zu ertragen. Wie verhalte ich mich richtig? Manchmal hat man ja auch Dinge zu erledigen und da hat man nicht immer viel Zeit um ein riesen trari trara zu machen. Manchmal gelingt es mir mit Spielzeug sie abzulenken. Den Schnuller möchte sie dann nicht. Ist das bereits ein Beginn des "eigenen Willens". Soll ich sie schreien lassen und einfach hinein setzen? Oder soll ich sie bewusst ablenken? Manche sagen sie müssen ihren Frust rauslassen können sonst gibt es Anstauungen. Herzlichen Dank.

Mitglied inaktiv - 31.08.2009, 11:02



Antwort auf: Protest

Hallo, warum Ihrer Tochter das Sitzen im Autositz oder Buggy so unliebsam ist, lässt sich schwer sagen. Das Phänomen gibt es häufiger. Entweder ist das unerwünschte Erlebnis des Angeschnalltseins, oder die Angst vor der einsetzenden Bewegung, die zumindest im Auto Übelkeit hervorrufen kann. Frust lässt Ihre Tochter beim Widerstand und Schreien regelmäßig ab, das braucht man nicht zum therapeutischen Instrument aufzuwerten. Und sich er spielt auch der erste klare Wille mit eine Rolle. Sonst fiele die Wehr nicht so stark aus. Aber außer Ablenkung, Überredung und eigene Durchsetzungsstärke gibt es nichts gegen diesen Widerstand. Schlimmstenfalls wählt man eine andere Transportart oder stellt seine eigenen Pläne um. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.09.2009