Frage: Protest und Weinen beim Anziehen und Wickeln

Lieber Herr Dr. Posth, zunächst einmal herzlichen Dank für Ihre Arbeit hier im Forum, ich habe durch das Mitlesen schon viele wertvolle Anregungen erhalten! Nun ist es so dass mein Sohn (7M) sich z.B. beim Wickeln, Anziehen etc. aber auch wenn das Krabbeln nicht so klappt in seinem mithin empfindlichsten Organ, seinem freien Willen, verletzt fühlt - er äußert das indem er herzzerreissend protestiert und weint. In anderen Fällen lässt er sich trösten, aber wenn er z.B. eine Strumpfhose od. Windel - mit Erklärung u. Trost- angezogen bekommt ist der Ärger doch nachhaltig. Ist es problematisch, ihn hier weinen zu lassen - nicht alleine, aber eben doch insofern als er das Ungeliebte "aufgebrummt" bekommt? Ich lasse ihn durchaus länger und gerne nackt krabbeln u. ich verstehe dass er sich gerne so spürt, aber das ist ja leider nicht immer so möglich... Vielen Dank und herzliche Grüße!

von Herzfrequenz am 07.10.2013, 09:25



Antwort auf: Protest und Weinen beim Anziehen und Wickeln

Hallo, das ist ja gerade das Problem des Säuglings und Kleinkindes, dass der Wille bei ihnen alles andere als frei ist, sondern ein mehr oder weniger intensiv gefühlter Drang. Dieser Drang speist sich allein aus der Lust, etwas zu tun, so zu sein, oder schnell ein Bedürfnis befriedigt zu bekommen. Bleibt das verwehrt, reagiert das Kind mit Ärger und Wut, wobei auch hier wieder temperamentsbedingte Ausdruckformen in Erscheinung treten. Je mehr bei älteren Säugling sich der Drang nun zum Willen wandelt, desto schwieriger wird das ganze noch, da jetzt auch eine persönliche Beeinträtigung fühlbar wird. Also wehrt er sich gegen das, was mit ihm gemacht wird und dieses Wehren wird zur Methode. Denn im Widerstand liegt der Zugang zum bewussten Ich. Das ist Naturgesetz und der Säugling und das Kleinkind vollziehen damit nur natürliche Vorgaben. Trotzdem darf man, wenn es aus wichtigen Gründen notwendig ist, pflegerische Maßnahmen und Maßnahmen der Fürsorge auch gegen den scheinbaren Willen des Säuglings durchführen. Damit der Ärger nicht zu groß wird, empfliehlt es sich, mit viel Ablenkung und Überredung zu arbeiten. Auf diese Weise erfahren die kleinen Kinder, dass nichts direkt gegen sie unternommen wird, sondern nur etwas Nützliches, das auch noch nett begleitet wird. So wie Sie laut Ihrer Beschreibung vorgehen, ist es also in Ordnung. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.10.2013



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