Probleme mit anderen Kindern wie können wir ihm helfen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Probleme mit anderen Kindern wie können wir ihm helfen?

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, mein Sohn (6,5) hat Probleme mit anderen Kindern. Das war im KiGa so, und jetzt auch in der Schule. Er ist kontaktfreudig und will auch mit anderen spielen, hat Besuch etc., aber es entwickelt sich einfach kein Kontakt. Er ist Einzelk., hat seine eigenen Vorstellungen, sobald das nicht so gemacht wird, merkt er, dass das andere Kind ihn nicht so annimmt und zieht sich zurück. Wird dann laut und wild. Die anderen Kinder sind verunsichert. Das ist auch der Grund, weshalb er keine Kurse etc. besuchen möchte. Er ist aber mit sich zufrieden, spielt stundenlang allein, sehr fantasievoll, fröhlich. Aber es belastet ihn schon, dass er keine Freunde hat. Wir hatten schon Ergo probiert, Motopädie wurde empfohlen, aber kein Platz bekommen. Dort wurde gesagt, er braucht ein bißchen Unterstützung in diesem Bereich. Aber zwingen, Sportkurse o.ä. zu besuchen zum 'Üben', ist doch nicht gut?! Wäre eine Psychotherapie sinnvoll? Wie können wir ihm helfen? Vielen Dank.

von brandy456 am 14.11.2011, 08:27



Antwort auf: Probleme mit anderen Kindern wie können wir ihm helfen?

Hallo, zunächst einmal ist ein solches Verhalten, wie es das Ihr Sohn zeigt, bei Einzelkindern relativ häufig. Diese Kinder sind es gewohnt, zum Spielen Eigeninitiative zu entwickeln und sind es dagegen nicht gewohnt, sich im Spiel mit den anderen Kindern abzustimmen.Das Prinzip der Freundschaft beruht aber genau auf diesem Abstimmungsprinzip, sonst geht die Freundschaft an der Unterschiedlichkeit der Vorstellungen der Partner zu Bruch. Üben lässt sich das so einfach nicht, und mit einem gut 6-jährigen Kind können sie auch besser sprechen als solche Dinge konkret zu üben. Was spricht gegen einen Sportverein? Wobei Sie darauf zu achten hätten, dass es sich bei der ausgewählten Sportart um einen Mannschaftssport handeln müsste, sonst verstärken Sie eher das Problem als es zu lösen. Es muss Ihrem Sohn natürlich auch Spaß machen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.11.2011