Probleme mit Loslösung

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Probleme mit Loslösung

Hallo Dr. Posth, Philipp ist 28 M. Beziehung zum Papa schon immer schwierig, obwohl dieser sich sehr bemüht, Spielangebote macht, sich immer wieder anbietet. Im März hat P. eine Brüderchen bekommen, hat es gut akzeptiert, seit Dieser robben kann schwierig, wohl die üblichen Rangeleien unter Geschwistern. P. lehnt seinen Papa teilweise regelrecht ab, d.h. er sagt: Papa soll wieder in die Arbeit gehen, Papa nicht mitspielen usw. Solche Aussagen kommen überwiegend unter der Woche, am WE braucht er meist den ½ Samstag, dann wird der Papa voll akzeptiert und in sein Spiel miteinbezogen, er unternimmt dann auch viel mit ihm. Wenn der Papa Urlaub hat, ist Alles super. Schwierig wird es nur, wenn die neue Arbeitwoche beginnt, kann überhaupt nicht damit umgehen, das Papa dann nicht da ist und keine Zeit für ihn hat, scheint als ob er dann sauer auf ihn ist und lässt ihn das auch spüren. Normales Verhalten? Was können wir tun? Loslösung stockt dadurch natürlich immer wieder. Gruß Tina

Mitglied inaktiv - 18.12.2006, 07:27

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Antwort auf: Probleme mit Loslösung

Liebe Tina, das Verhalten Ihres Sohnes hört sich für mich danach an, als sei Ihr Sohn nur "sauer" darüber, daß sein Vater ihm nicht immer zur Verfügung steht. Er ist dann regelrecht beleidigt, wenn dieser zur Arbeit geht und läßt ihn seinen Ärger auch noch spüren, wenn er zurück kommmt. Vielleicht wäre ein Ausweg, wenn Ihr Mann seinen Sohn einmal oder auch öfter mit zu seiner Arbeit nimmt, damit er sieht, wo sein Vater arbeitet und was. Ihr Sohn könnte sich auch etwas mitnehmen von der väterlichen Arbeitstelle, was ihn dann zu Hause immer daran erinnert, wo sein Vater ist. Außerdem schafft so etwas eine zusätzliche Bindung und stellt eine Möglichkeit zur Identifikation her. Ihr Sohn ist sozusagen der kleine Assistent seines Vater, der aber, weil er noch so jung ist, zu Hause arbeiten muß. Was Sie über Ihre beiden Kinder schildern, ist typische Rivalität. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.12.2006

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