Frage: Probleme im Kindergarten

Hallo Dr. Posth! Jannik geht im Kindergarten viel zu anderen Kindern und kneift und haut und spuckt - ohne ersichtlichen Grund und findet es auch noch lustig. Es ist mittlerweile schon so weit, dass die Kinder nicht mehr so gerne mit Jannik spielen wollen. Die Erzieherinnen hoffen, es wäre nur ne Phase, die hoffentlich bald vorbeigeht - ist natürlich auch anstrengend für die beiden, weil sie immer wieder die anderen Kinder trösten müssen und auf Jannik achten müssen - er macht das sogar hinterrücks bei fremden Kindern! Jannik wird erklärt, dass es falsch ist, was er da macht und wenn das nicht funktioniert, wird er weggesetzt und muss sich erstmal alleine beschäftigen - genauso handhaben wir das zu Hause ja auch! Wie können wir noch vorgehen? Oder war es vielleicht zu früh, dass Jannik (jetzt 3) schon mit 2 1/2 in den Kindergarten gekommen ist? Gruß und Danke

Mitglied inaktiv - 21.04.2008, 13:39



Antwort auf: Probleme im Kindergarten

Stichwort: Induktion Hallo, Sie sollten vielleicht auch die Antwort auf die vorige Frage lesen, denn vieles, was dort steht, trifft auch auf Ihre Situation zu. Mit 2 1/2 Jahren befinden sich die Kinder noch ganz stark in der Selbstbehauptungsphase, die außer dem Trotz auch aggressive Handlungsweisen hervorruft. Ihr Verhalten dient der Verteidigung des gerade erworbenen Selbst (als Grundlage ihrer lebenslangen Persönlichkeit). Die Auseinandersetzung in der meist altersgeleichen, sozialen Gruppe erzeugt eine Art Verteidigungsstress, denn die anderen Kinder sind Konkurrenten für den Einzelenen (immer die einzelsituation genau untersuchen!). Nun kommt -außer auf die Veranlagung- auch darauf an, wie sehr sich ein Kind von den anderen "bedroht" fühlt und mit wieviel schon eworbenem Selbstbewusstsein es aus seiner Familie kommt. Sicher gebundene und schon gut losgelöste Kinder (s. "sichere Bindung" und "Loslösung" im gezielten Suchlauf) sind sozial eindeutig im Vorteil. Die Anderen müssen mehr um ihr Selbst kämpfen. Dabei kommen dann auch erste provokative Aktionen vor, so wie sie auch ihr Sohn in der Gruppe zeigt. Zu Hause scheint es ja auch nicht viel anders zu sein. Wenn Sie ihn jetzt bestrafen, berauben Sie ihn seiner Möglichkeit zur Selbstverteidigung und bestrafen sein natürliches Bedürfnis, sich selbst zu behaupten. Das aber unterminiert schon ganz früh sein aufkeimendes Selbstbewusstsein. Wie man besser reagierren kann auf solche Attacken, beschreibe ich mit der "Induktion" (s. wieder gezielter Suchlauf). Das gilt auch für die Erzieherinnen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.04.2008



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