Lieber Dr. Posth,
ich habe in ihrem Text und auch in ihren Antworten immer wieder gelesen, wie wichtig eine eindeutige primäre Bindung ist. Mein Freund und ich gehen aber völlig gleich mit unserer Tochter (11 M.) um, allerdings verbringe ich berufsbedingt etwas mehr Zeit mit ihr, füttere sie meistens und bringe sie abends ins Bett. Vielleicht schmusen wir auch ein bisschen mehr. Reicht das? Wenn nicht, können wir dann noch was ändern?
Vielen Dank
AnnaS.
Mitglied inaktiv - 24.01.2005, 12:49
Antwort auf:
Primäre Bindung
Liebe Anna, wenn beide Eltern sich intensiv schon im ersten Lebensjahr um ihr Kind kümmern, ist das eigentlich nur von Vorteil. Der Säugling "sucht sich dann seinen pr. Bindungspartner aus" und signalisiert das darin, daß er ganz bestimmte wesentliche Dinge nur von diesem widerspruchsfrei akzeptiert. Aber der andere Elternteil ist dann höchst willkommen zur Loslösung. Schwierigkeiten gibt es nur, wenn Eltern oder auch Ersatzbezugsperson um die primäre Bindung miteinander in Konkurrenz treten. Das führte leicht zu einer Bindungsverwirrung und letztlich zu einer Form der unsicheren Bindung am Ende des ersten Lebensjahres. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.01.2005