Hallo Dr.Posth, u. To. 2J. lässt sich nicht mehr von Ihrem Papa allein ins Bett bringen. Ich muß immer dabei sein u. Händchen halten, sonst schreit sie sehr. Außerdem wird sie nachts auch wieder wach u. weint nach mir (schläft bei uns im eig. Bett)Papa darf sonst Alles (ist engagiert u. liebevoll).Wir dachten auch dass es mit der LL gut vorangeht.Sie war vor 14 T. für 1 Std. alleine auf d. betreuten Spielplatz(Eingewöhnung klappte, hat sofort m.anderen Kindern gespielt, nicht geweint als ich ging,es gab jedoch e.Erlebnis m.lautem Hubschrauber). Seit diesem Tag zeigt sie o.g. Verhalten, sagt auch "mama hier ,Papa weg" Könnte diese 1.Std sie so verunsichert haben (hat sie vielleicht ihre Angst runtergeschluckt?) Nennt man das eine Regression ? Wenn ich sie abends wieder ins Bett bringe,wird d.nicht auch zur Gewohnheit ? Wie lange dauert denn so eine Phase Wir bekommen in ca 4W Nachwuchs und ich sehe mich außerstande 2 Kinder ins Bett zu bringen o. nachts zu trösten. Viele Grüße Tifty
Mitglied inaktiv - 01.11.2010, 08:17
Antwort auf:
Plötzlich nicht mehr mit Papa einschlafen
Hallo, ein Kind schluckt seine Angst nie herunter. Dazu fehlen ihm noch alle Mechanismen einer spezifischen Angstbewältigung. Entweder verdrängt das Kind seine Gefühle, wozu auch die Angst gehört, bis hin zur Abspaltung, oder es zeigt in der Beziehung zu seinen Eltern Signale des psychischen Unwohlsein und des Stresses (im negativen Fall).
Um diese seelischen Missempfindungen wieder in den Griff zubekommen, geht das Kind dann in die Regression (wie Sie schon vermutet haben). Und in der Regression greift es zu emotionalen Formen, die es eigentlich schon überwunden hat. Das kann also auch dazu führen, dass die begonnen Loslösung kurzzeitig unterbrochen wird und wieder alten Bindungsmustern weicht. Nur noch die Mutter zum Einschlafen zu akzeptieren, gehört typischerweise dazu. Wie lange solche regressiven Verhaltensweisen dauern, ist schwer vorauszusagen. je besser man sich aber darauf einstellt, desto schneller weichen sie dem zurückkommen des Normalverhaltens. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 02.11.2010