Frage: Permanenter Kampf mit Tochter wie soll ich reagieren?

Hallo, meine Tochter (2 3/4) hat seit frühster Kindheit an ein starkes Selbstbewusstsein, was auch oft ihr sehr viel sensibler Bruder (knapp 5) zu spüren bekommt. Egal was er in der Hand hat, sie reißt es ihm weg und er fängt dabei sehr oft bitterlich an zu weinen, weil es sich darum oft auch um Dinge handelt, die ihm gehören (er kann teilen). "Meins" und "ICH will" sind die meist benutzen Worte bei ihr. Da mir mein Sohn wirklich leid tut aufgrund des permanenten Untergebuttertwerdens wende ich mich an Sie. Ich versuche, meiner Tochter verständlich zu machen, dass bestimmte Sachen nicht ihr gehören (sofern möglich) & nehme sie ihr dann auch weg, um sie meinem Sohn zu geben - letztendlich muss er aber ja auch mehr Rückrad entwickeln und sich durchsetzten lernen. Möchte eigentlich nicht ständig eingreifen, aber sie "tyrannisiert" uns alle und mein Sohn leidet sehr. Es ist ein permanenter Kampf, wie sollte ich reagieren?

Mitglied inaktiv - 12.12.2011, 09:06



Antwort auf: Permanenter Kampf mit Tochter wie soll ich reagieren?

Hallo, man darf die Dinge nicht falsch sehen. Im Alter von 2 bis 3 Jahren, oft schon früher, entgwickedlt eine Kind die Ansicht, dass alles das, was es zu haben begehrt auch "seins" ist. Damit erhebt das Kleinkind keinen Besitzanspruch, denn solche Kategorien sind ihm noch vollkommen unbekannt."Meins" ist eigentlich nur eine Selbstzuschreibung oder Attribution. Natürlich ist jeder Gegenstand dann besonders interessant, wenn sich ein anderer damit beschäftigt. Und das ganz besonders, wenn es sich bei dem Anderen um ein Kind handelt. Die Vehemenz oder Willenstärke, mit der ein Kind diesen Gegegenstand beansprucht, hat etwas mit seinem Temperment zu tun. Das ist noch kein Selbstbewusstsein. Nimmt man dem Kind nun den Gegenstand weg und gibt ihn vielleicht dem anderen Kind zurück, fühlt sich das Kind durch die Macht des Erwachsenen zurückgesetzt und protestiert mit Sicherheit heftig. Damit schaft man keine Gerechtigkeit. Eher enttäuscht man das eine Kind und zeigt dem anderen Kind, wie schwach es doch ist. Besser man bietet einen Tausch an und gibt dem stärkeren Kind etwas anderes Attraktives oder entschädigt das schwächere Kind mit einer anderen Sache. So kann man mehrere Streitfälle hintereinander schlichten, ohne eines der beiden Kinder zu beschränken oder zu beschämen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.12.2011



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