Frage: Papakind

Hallo Dr.Posth, erstmal frohes neues Jahr und hier gleich meine Frage: Mein Sohn, 18 Monate, ist Papakind. Ich hatte Ihnen das schon mal geschrieben.Sie antworteten das ist normal. Gut und schön..wie lange hält das an..wir hatten gemeinsam jetzt Urlaub.das war nicht schön für mich, da er immer hinter Papa hinterhergerannt ist. Ich war tabu. Das hat er jetzt schon 2 Monate. Ich denke immer ich habe etwas falsch gemacht. Ich war manchmal etwas hektisch und gestresst und vielleicht auch etwas launisch. Aber das ich jetzt nicht mehr gemocht werde...dann macht es mir noch Sorgen..er fängt seit neustem an wenn er wütend ist sich selbst ins Gesicht zu schlagen. Nicht doll..ich sage dann immer EI usw. das er aufhört..ist das normal?Das er uns nicht schlagen darf und jetzt gegen sich geht mit 18 MONATEN??? Ansonsten sind wir eine harmonische Familie mit festen Ritualen und alles klappt ganz gut, außer das er das Essen immer auf den Boden schmeißt, aber gut es gibt schlimmeres... LG

Mitglied inaktiv - 03.01.2005, 13:40



Antwort auf: Papakind

Hallo, es ist sicher gut zu verstehen, daß eine Mutter, die soviel in dem ersten Lebensjahr für ihr Kind geleistet hat und von dem Prinzip der Loslösung nichts weiß, zunächst einmal etwas gekränkt reagiert, wenn sich das Kind im zweiten Lebensjahr pötzlich ganz stark dem Vater zuwendet. Aber erstens ist es ein natürliches Entwicklungsprinzip, so wie es auch ein natürliches Phänomen ist, wenn der Vater im 1. Lebensjahr vorübergehend von seinem Kind angefremdelt wird. Und zweitens zeigt sich der Erhalt der Mutterbindung darin, daß in Momenten der Not sich das Kind meistens wieder an die Mutter wendet (sofern sie dafür weiterhin mit Geduld zur Verfügung steht). Also die Mutter darf sich jetzt nicht abwenden, sondern muß zuverlässig weiter zur Verfügung stehen. All das relativiert sich wieder, wenn das Kind mit 3-4 Jahren ein in sich stabiles Selbst aufgebaut hat. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.01.2005



Antwort auf: Papakind

Hallo, meiner Erfahrung nach dauert die Phase (mit Unterbrechungen) eine ganze Zeit. Bei uns ist es jetzt (sie ist 2) noch viel ausgeprägter als mit 1,5. Es hat doch nichts damit zu tun, dass er Dich nicht mag. Er muss sich aus der engen Mutterbindung lösen, um sich gesund weiterentwickeln zu können. Im Prinzip ist es doch ein gutes Zeichen. Ich freue mich darüber, dass mein Kind sich offensichtlich so weiterentwickelt, wie es sein soll. Und die Zeit, in der sie aber viel lieber von Papa die frische Windel oder

Mitglied inaktiv - 03.01.2005, 14:00



Antwort auf: Papakind

lieber mit Papa das Bilderbuch anschauen will, genieße ich mittlerweile richtig. So kann ich mal was Spannendes lesen oder in Ruhe was im Haushalt machen und die Beiden haben ihren Spaß. Versuch es einfach so zu sehen: Als Freizeit für Dich. Und mach Dich frei von dem Gedanken, dass dein Kleiner Dich nicht mag. Das ist wirklich Unfug. Alles Liebe!

Mitglied inaktiv - 03.01.2005, 14:02



Antwort auf: Papakind

Hallo, bei uns ist es genauso. Und zwar seitdem mein Sohn 15 Monate alt ist. Jetzt ist er schon fast drei Jahre alt und ich habe den Eindruck, es lässt so langsam nach. Deine Sorgen und Enttäuschung kenne ich nur zu gut. Erst langsam begreife ich, dass es tatsächlich eine gesunde Entwicklungsphase ist/war. Ansonsten höre ich nämlich von allen Seiten, dass er ein ganz natürliches lustiges unabhängiges Kind sei. Das spricht ja nicht unbedingt für viele schwerwiegende Fehler im Umgang und in der Erziehung. Gruß,Marina

Mitglied inaktiv - 03.01.2005, 20:48