Papa im Krankenhaus - Loslösung in Gefahr?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Papa im Krankenhaus - Loslösung in Gefahr?

Hallo Dr. Posth, Papa war nach seinem letzten Krankenhausaufenthalt 2 Wo zu Hause, wir führten ein vollkommenes Familienleben, unsere Tochter (19Mo) überglücklich, ihren Papa wieder zu haben (und das 24h am Tag). Allerdings konnte er sich bisher noch nicht wieder vollständig an der Pflege, dem Insbettbringen etc. beteiligen. Nach Komplikationen ist er nun wieder im Krankenhaus, Tochter ist durcheinander, schläft unruhig, ist sehr anhänglich (was ich bisher nicht von ihr gewohnt bin) und fremdelt neuerdings vor allem Männer an. Besuche im Krankenhaus machen wir nur alle paar Tage, damit sie nicht ständig den Abschied von Papa durchlebt. Er kommt morgen nach Hause, wird dann auch demnächst wieder arbeiten gehen. Kann die Loslösung unter dieser Situation ins Stocken geraten, da sie ja dann praktisch täglich den „Papa-Verlust“ durchmacht (auch wenn er dann immer wieder kommt)? Oder wird sich die Anhänglichkeit an mich wieder geben, je normaler der Alltag wieder einkehrt?

Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 07:10

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Antwort auf: Papa im Krankenhaus - Loslösung in Gefahr?

Hallo, Loslösung ist natürlich ein kontinuierlicher Prozess, der zwar durch Unterbrechungen vorübergehend ins Stocken geraten kann, aber danach auch wieder an dem Punkt weiter geht, an dem er unterbrochen wurde. Es sei denn die Unterbrechung ist so gravierend, dass es zu einer Regression beim Kind kommt. Da aber Ihr Mann ja immer wieder zurückkommt und sich dann auch für seine Tochter einsetzt, dürfte im Endergebnis die Loslösung erfolgreich sein. Ich wünsche Ihnen und vor allem Ihrem Mann alles Gute. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.02.2008

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