Hallo Dr. Posth!
Unser Sohn (3,5J) wird normal immer vom Papa fürs Bett fertig gemacht. Wenn die zwei alleine sind gibt es keine Probleme, doch wenn ich auch zuhause bin ist immer Streß. Mein Sohn sagt Papa soll ihn bettfertig machen. Kaum im Bad angekommen wird mein Mann dann von ihm gehauen, getreten, einmal sogar angespuckt (ohne ersichtlichen Grund). Wie sollen wir uns verhalten? Manchmal übernehme ich dann die Aufgaben weil sich mein Mann so sehr ärgert und sich zurückzieht. Ist das richtig so? Oder sollte mein Mann weitermachen? Unser Sohn provoziert uns auch beide und testet schon lange und stark seine Grenzen aus. Gehauen und getreten wird allerdings nur mein Mann. Wie lange wird wohl die Trotzphase noch andauern? Was können wir anders (besser) machen? Tagsüber spielen die zwei toll zusammen und mein Sohn macht auch gerne was mit seinem Papa. Da bin ich nicht dabei. Schlafen tut er von 19 bis ca. 7 Uhr normal sehr gut.
Vielen Danke für ihre Mühe
Gruß piggeldy
Mitglied inaktiv - 04.02.2008, 14:02
Antwort auf:
Papa hauen....
Hallo, es muss offenbar eine kleine Missstimmung zwischen Ihrem Sohn und seinem Vater geben, die auch Ihnen nicht richtig klar ist. Offenbar begreift Ihr Sohn seinen Vater immer noch als eine Bezugsperson zweiter Wahl und akzeptiert ihn für die pflegerischen Aufgaben nur, wenn Sie nicht da sind, er also unbedingt muss. Sind Sie da, zeigt er mit seiner ganzen Vehemenz, dass sie immer noch die Hauptbezugsperson sind. Auch wenn er sonst mit seinem Vater schön spielt, ist die Loslösung bisher noch nicht sehr erfolgreich verlaufen. Der Spiel-Papa allein ist noch nicht das Ziel. Es handelt sich also weder um Trotz, noch um Grenzen testen, was ihr Sohn tut, sondern um den Ausdruck seines inneren Konflikts, den er im Rahmen seiner erschwerten Loslösung (s. gezielter Suchlauf) noch hat.
Es wäre also die Aufgabe Ihres Mannes, sich nicht nur spielender und raufender Weise mit seinem Sohn zu beschäftigen, sondern auch emotional verbindende Aktionen zu starten und sich als zuverlässiger und einfühlsamer Vater zu erweisen. Sobald die Loslösung weiter voran geht, wird dieses Verhalten aufhören. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.02.2008