Hallo, mein Sohn (2J) hat pløtzlich wieder eine starke Mama Phase. Bis vor zwei Wochen haben mein Mann und ich ihn abwechselnd ins Bett gebracht und es lief sehr gut. Sogar als ich vor zwei Monaten für 2 Wochen dienstlich unterwegs war gab es keine Probleme. Aber seit 2 Wodarf nur noch ich ihn ins Bett bringen. Papa wird rausgeschickt (mit Gute-Nachtkuss ;-). Woher kommt das, ist das "normal" wieder so einen Rückschritt zu haben? Wir bekommen im Mai unser 2. Kind und bis dahin møchte ich, dass Papa und Sohn eine starke Bindung haben, damit Sohn sich nicht zurückgesetzt fühlt. Muss Papa vielleicht mehr alleine mit ihm unternehmen, ohne mich? Muss noch sagen, dass Sohn seit einem Jahr in KiGa geht (lebe in Norwegen, hier so üblich), aber er geht sehr gern und hat eine innige Beziehung zu den sehr netten Betreuerinnen (sehr kleine Einrichtung). Ansonsten lange gestillt und bis er 8 Mo war getragen, Familienbett, nicht Schreienlassen, bislang sehr selten Trotz. Vielen Dank.
Mitglied inaktiv - 10.10.2011, 07:40
Antwort auf:
Papa darf nicht zu Bett bringen ist das normal?
Hallo, Kinder haben in ihrer ansonsten geradlinigen Entwicklung durchaus auch Launen. Und mit 2 Jahren fängt spätestens das Bedürfnis nach Bestimmungsmacht an. Das heißt, wenn der Vater aus was welchen Gründen im Augenblick nicht so gelitten ist, möchte das Kind bestimmen, wer jetzt die sensible Disziplin des Zubettbringens bei ihm übernehmen darf. Und da ist wieder die Mutter angesagt. Die Wiederannäherungskrise müsste vorbei sein, wobei es aber überhaupt keine Untersuchungen dazu gibt, wie diese Schritte bei schon so früh fremdbetreuten Kindern verlaufen. Die Kinder mit 1 Jahr werden ja schon mit außerfamiliärer Betreuung in größerem Umfang konfrontiert, wenn ihr Selbstvorstellung noch gar nicht vollständig abgeschlossen ist. Was das mit den Kindern macht, ist meines Wissens nie untersucht worden. Das Loslösungsgeschehen ist ja auch noch noch völlig neu in der Wissenschaft. Also selbst die Fragestellungen sind nicht eindeutig klar. So bleibt dieses Vorgehen, egal wo auf der Welt (auch im vorbildlichen Norwegen), in gewisser Weise ein Experiment an kleinen Menschen. Alle, die es propagieren, sagen sich natürlich, dass dieses Experiment ethisch vertretbar ist. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.10.2011