Guten Tag! Meine Tochter(4 Mon.)hat meiner Meinung nach ein Problem mit ihrem Papa. Egal,was er mit ihr macht, meistens weint sie sehr stark. Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun kann oder ob ich was falsch mache. Mein Mann kommt abends gegen 18.00 Uhr nach Hause, nimmt sich dann eine Stunde Freizeit für sich und wenn er sich danach um die Kleine kümmern will, sie zum Beispiel auf den Arm nimmt, fängt sie stark zu weinen an.Ich lasse mein Kind dann noch einige Zeit auf dem Arm meines Mannes, aber wenn sie so stark weint, dass sie sich fast erbrechen muss, nehme ich sie zu mir. Vielleicht könnte ein Grund sein, dass mein Mann nach der Arbeit immer sehr gestresst und unzufrieden ist bedingt durch seinen Job. Bitte helfen Sie uns, ich habe Angst, dass die beiden sonst auch später nicht miteinander klarkommen. Übrigens, wenn die Kleine dann auf meinen Arm ist, ist sie sofort ruhig.
Mitglied inaktiv - 24.10.2005, 11:25
Antwort auf:
Papa-Problem
Hallo, vermutlich handelt es sich bei der Reaktion Ihrer Tochter auf den Vater um eine frühes Fremdeln. Das Fremdeln ist ein normaler Vorgang, der anzeigt, daß der Säugling seine primäre Bindung eingeht. Gewöhnlich wird der Vater sehr schnell als nachgeordnete Bindungsperson akzeptiert und wenn er sich intensiv in die Betreuung und Pflege einschaltet auch zunehmend als Ersatz für die Mutter angesehen. Vermutlich kümmert sich Ihr Mann insgesamt zu wenig um seine Tochter, was vielleicht durch seinen Beruf zu erklären ist. Aber ein Säugling versteht dazu nichts. Er verhält sich so, wie es die Natur ihm vorgibt. Vielleicht hilft, wenn Ihr Mann zunächst einmal mit Ihnen zusammen gewisse pflegerische Arbeiten übernimmt oder am Wochenende den Kinderwagen schiebt etc. Es ist schon wichtig auch für ihn, daß er sich nicht generell abgewiesen fühlt, sondern eben nur angefremdelt. Und letzteres läßt sich recht einfach überwinden. Von Ihrer Tochter im Moment Toleranz zu erwarten, daß er sie auf dem Arm halten kann, ist nicht ratsam. Es muß von Ihrer Tochter ausgehen, auf den Arm des Vaters zu gehen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.10.2005