Sg. Herr Dr. Posth!
Mein Mann und ich möchten abends wieder regelmässig (1x pro Woche) ohne Kinder etwas unternehmen. Dazu kommt dann die Oma zum Babysitten. Beide Kinder (3 J. und knapp 2 J.) mögen die Oma sehr gerne. Trotzdem gab es die beiden ersten Male Tränen, als ich die Wohnung verlies. Beide beruhigen sich dann aber auch relativ rasch und spielen mit der Oma, die sie dann auch ins Bett bringt.
Können Kinder das verkraften, dass Mama (und Papa, aber dem weinen sie nicht nach) einmal pro Woche abends weggeht? Ist das ein Gewohnheitsprozess? Müssen mir die Tränen zum Abschied zu Denken geben?
Beide sind übrigens halbtags in einer KiTa, da funktioniert das Abschiednehmen mittlerweile sehr gut.
Danke für Ihren Rat.
Susanne
Mitglied inaktiv - 10.12.2003, 13:08
Antwort auf:
Oma statt Mama
Liebe Susanne, es kommt schon sehr auf das Alter an, ob man Trennungsschmerz seinen Kindern zumuten kann oder nicht, oder ob man Trennungsschmerz schon als Trennungsangst werten muß. 2 und 3 Jahre ist noch ein bißchen so die Grenze hierfür. Ist die Oma oder eine andere Person (Babysitter) den Kindern gut bekannt, und ist sie dann in der Lage, die Kinder einfühlsam an sich zu ziehen und zu beruhigen, dann ist die Sorge nicht so groß, daß spätere Trennungsangst sich ausweitet.
In allen anderen Fällen aber muß man bei solchen Aktionen, v.a. wenn sie sich häufen und die Kinder auch schon im ersten und zweiten Lebensjahr eher ängstlich gewesen sind, mit späterer Trennungsangst rechenen. Dann sollte man also noch ein Jahr abwarten und die Trennungsprozesse in weniger schwierigen Situationen einmal austesten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.12.2003