Hallo Dr. Posth,
meine Tochter (knapp 1 Jahr) klammert sich den ganzen Tag an mich, ich nehme sie schon wirklich sehr sehr oft auf den Arm, beschäftige mich sehr viel mit ihr, aber wenn ich dennoch mal etwas anderes erledigen muss (z.B. saugen) dann klammert sie sich an mein Bein, weint und lässt sich kaum mehr beruhigen. Auch wenn sie beim Papa auf dem Arm ist, möchte sie, sobald sie mich sieht zu mir und schreit solange, bis ich sie nehme. Kurzum, sie möchte NUR bei mir sein, wenn ich sie einmal nicht beachte stürzt die Welt für sie zusammen. Ist das nur eine Phase? Soll ich sie weiterhin immer hoch nehmen wenn sie es möchte oder muss sie auch akzeptieren lernen, dass es nicht immer geht. Versteht sie das überhaupt schon? Oder versucht sie nun zu testen, was sie alles mit uns machen kann? Ich möchte nichts falsch machen und ihre Seele nicht verletzen!!!
LG
Corinna
Mitglied inaktiv - 05.06.2006, 17:34
Antwort auf:
Nur zu Mama!
Liebe Corinna, was ein Kind dieses Alters vor allen Dingen nicht!! versteht, ist daß ihm Grenzen gesetzt werden müssen. Die Anhänglichkeit am Beginn der Loslösungsphase ist eine weitgehend vorübergehende Erscheinung, die dann immer schnell der Erforschungsdrang wieder weicht, wenn die Mutter oder eine andere primäre Bezugsperson, dieses Verhalten so gut wie es ihr möglich ist toleriert.
Dem Vater kommt jetzt die Aufgabe zu, sich immer stärker um sein Kind zu bemühen, und ihm als Vorbild Wege aufzuzeigen, wie man immer selbständiger wird. Zwar steht diesem Bemühen anfangs die Mutter-Anhänglichkeit noch etwas im Wege, aber je geschickter und einfühlsamer das Bemühen des Vaters ist, desto schneller wird die anhänglichkeit von Kind überwwunden. In meinen Lnagtexten, v.a. Teil 2, erkläre ich diese entwicklungspsychologischen Vorgänge ausführlich. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.06.2006
