Frage: Nur quengeln/nörgeln/schreien als Kommunikationsmittel

SG Hr. Dr. Posth, unser Sohn, 1.5 J, kann nur quengeln wenn er etwas möchte. Bekommt er es nicht, schreit er bis zum erbrechen. Er spricht noch nicht, nur Mama (für alle), Da, Bä etc. Haben schon das Gefühl er setzt das bewusst ein. Wie gewöhnen wir ihm das ab? Ausserdem will er praktisch nur auf den Arm, beschäftigt sich kaum mal allein sodass ich nicht mal essen vorbereiten kann das mehr als eine Hand benötigt. Es reicht ihm nicht dass ich in Sichtweite bin, sobald ich mich 1 m entferne quengelt er, nimmt meine Hand, zerrt mich zu sich wo er mich dann aber ignoriert und alleine spielt. Mache ich es nicht, schreit er los und will dann auf den Arm. Kann ihn auch nicht 1 Min. alleine lassen, schreit sofort los. Wie können wir hier erzieherisch gegensteuern, sind beide nervlich am Ende da das mit ca. 1 J schon anfing. Danke und VG, Tiffy

Mitglied inaktiv - 28.09.2009, 06:26



Antwort auf: Nur quengeln/nörgeln/schreien als Kommunikationsmittel

Liebe Tiffy, zunächst einmal gibt es für junge, noch nicht sprechende Kleinkinder relativ wenig Möglichkeiten, ihre Wünsche verständlich zu machen. Sie können auf etwas zeigen und dabei einfache Laute produzieren, sie können gezielte Gesten hervorbringen und sie können quengeln, schließlich sogar weinen. Je nachdem, wie veranlagt ein Kind ist, geht es von der "braven" Geste" schnell zum Quengeln und Jammern über. Das hängt aber auch davon ab, wie aufmerksam die Eltern sind, und wie schnell sie den Wunsch ihres Kinder erraten. Man tut also auch immer selbst etwas dazu, wie ein kleines Kind diesbezüglich reagiert. Ein gezieltes Steuern der Eltern ist das noch nicht. Das Bedürfnis eines jungen Kleinkindes ständig auf dem Arm der Eltern zu sein, hat hauptsächlich etwas mit dem Übergang von der Bindung zur Loslösung zu tun. Für die Loslösung ist der Vater zuständig, der erstens ausreichend zur Verfügung stehen muss und zweitens sich auch liebe- und verständnisvoll seines Kindes annehmen muss. Dadurch wird die Mutter automatisch entlastet. Kann der Vater diese für sein Kind entscheidend wichtige Aufgabe nicht übernehmen, müssen Ersatzbezugspersonen ran, wie z.b. die Großmutter, die Tante oder auch die Tagesmutter, wenn sie sanft eingeführt ist. Erziehung zu diesem Zeitpunkt ist also noch ganz geschickte Lenkung der frühkindlichen Entwicklung. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.09.2009



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