Guten Morgen,
unsere Tochter ist jetzt etwas über ein Jahr. Aufgrund einer berufl.Situation ist mein Mann derzeit einige Wochen zuhause, sodass wir eigentlich versuchen wollten, dass unsere Tochter von meinem Mann mit betreut wird. Nun ist es allerdings so, dass sie sich komplett an mich klettet. Z.Zt.machen wir vieles zu dritt. Sofern sie jedoch merkt, dass ich weggehe und sei es nur einen Raum wieter, fängt sie an zu weinen. Ins Bett bringt sie mein Mann, wenn sie jedoch aufwacht, und er geht zu ihr, um sie zu beruhigen, dann schreit sie sich völlig in Rage. Vom Prinzip her habe ich kein Problem damit, dass ich sie in solchen Fällen tröste. Auch tagsüber wenn etwas ist. Wir fragen uns jedoch was das Richtige vorgehen ist. SIe läßt auch Großeltern etc. nicht alleine um sich. Das schreien ist voller Panik und läßt alle Alarmglocken schrillen.Von Außen heißt es immer, da muß sie durch und Du mußt einfach mal nicht da sein. Aber ist das wirklich der richtige Weg? Vielen Dank,Cerin77
Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 08:32
Antwort auf:
Nur noch Mama
Liebe Cerin(?), es ist zwar richtig, dass mit etwa 1 jahr die Loslösung beginnt, aber programmieren läst sich das nicht. Es muss schon vom Kind ausgehen, denn für diesen Schritt ist eine bestimmte Reife nötig. Nun kommt dazu, dass Ihre Tochter ihren Vater, wenn ich Sie richtig verstehe, lange nicht gesehen hat. so ist sie ungeübt im Umgang mit dem Vater. Es ist ja schon ein guter und wichtiger Schritt, wenn er sie abends ins Bett bringen kann. Aber sobald Ihre Tochter sich emotional nicht ganz stabil fühlt, will sie unbedingt zur Mutter. Wird ihr das verwehrt, dann schreit sie wütend und dann immer ängstlicher.
Am Anfang der Loslösung steht die Anhänglichkeit (s. gezielter Suchlauf). Ihre Tochter verhält sich also ganz normal. Durch Erzwingen eines Kontaktes zu im Moment nicht vertrauten Personen macht man alles nur noch schlimmer. Lassen Sie sich also nicht beirren. Mit den Wochen wird sich Ihre Tochter immer mehr an den Vater halten und ihn dann gerne zum Loslösungsvorbild machen. Kann er denn jetzt etwas länger bleiben? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 18.11.2009