Frage: Nörgelpinne

Guten Tag Herr Posth, unser Sohn 6J nörgelt an allem herum.Was man tut ist falsch. Ob Essen,Geschenke,Unternehmungen.Er muss erst mal motzen und hat immer eine andere Vorstellung.Heute ging es um den Inhalt seines Adventkalenders- ich könnte knurren-er ist so undankbar!Seine Schwester ist anders,sie sucht häufig einen Kompromiss,nimmt das kleinere Stück der Schokolade,tauscht Geschenke, macht es ihm recht.Ich verbiete es Ihr häufig,da Sie sich selbst schadet und er das ausnutzt.Ob er mal nichts vom Nikolaus bekommen sollte?Dieses undankbare Verhalten als Begründung?Wie alle Kinder haben auch unsere Kinder mehr von Allem als wir früher,doch nicht so viel wie andere Kinder.Geschenke gibt es nur zu Anlässen, aber alles was sie brauchen bekommen sie auch so. Wobei er nicht nur über Materielles meckert.Seine Bedürfnisse müssen befriedigt sein,dann macht er Zugeständnisse und ist hilfsbereit .Sonst ist er ein normaler Junge.Spielt gerne mit Freunden überall und kuschelt auch noch viel. VG

von Käsemoppel am 02.12.2013, 08:31



Antwort auf: Nörgelpinne

Hallo, diese Unzufriedenheit bei Ihrem Sohn muss einen Grund haben. Den müssen Sie suchen und finden. Wenn Sie gleich seine Schwester als leuchtendes Gegenbeispiel anführen, liegt der Verdacht nahe, dass Sie oder andere für Ihren Sohn wichtige Bezugspersonen das auch tun. Das aber untergräbt sein Selbstbewusstsein und zwingt ihn, fortgesetzt rebellisch zu sein. Einfühlsame Geschwisterkinder spüren diese permanente Unzufriedenheit bei ihrem Geschwister und versuchen durch Großzügigkeit ihrerseits Abhilfe zu schaffen. Das bringt ihnen selbst großes Lob ein, beschämt aber den beschenkten Störenfried. Ein will immer durch sein eiegenen Leistungen anerkannt sein und nicht dem Edelmut seines Geschwisters ausgesetzt sein. Vor solche Formen der Rivalität unter Geschwistern müssen Eltern geschickt einen Riegel schieben. Das geht nur so, dass man dem unterlegenen Kind ausdrücklich mehr Rechte einräumt und es für selbst erbrachte Leistungen lobt (nicht einfach so loben oder für Nichtigkeiten, das merkt das Kind). Das überlegene Kind sollte man vorsichtig ein bisschen bremsen. viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.12.2013