Frage: Nochnmals zu Loslösung v. 30.10.06

Hallo Dr. Posth, ich hatte Ihnen letzte Woche von meiner Tochter, 1 J., geschrieben, dass sie im moment sehr sehr anhänglich ist und ich mich kaum von ihr entfernen kann. Sie hatten etwas von unsicherer Bindung geschrieben und darüber habe ich mir große Gedanken gemacht. Sie kam mit einer Omphalocele (ED 14.SSW) zur Welt und wurde direkt nach der Geburt operiert (insges. 2x), lag 4 Wochen im KH, ich durfte sie nach 11 Tagen zum ersten Mal im Arm halten. Wir haben sie daher nie bewußt schreien lassen, obwohol sie sehr viel geweint hat (lt. Prof. Disharmonie des Bauchraumes). Sie hat sich jedoch besonders bei mir immer gleich beruhigt. Sie schläft jetzt teilweise immer noch bei uns im Bett, wird erst seit 2 Mon. 1x pro Woche von meiner Schwester betreut und 1x p. Woche vom Papa. Sie ist ein sehr fröhliches Kind, lacht sehr viel. Sie wurde im Tragetuch getragen oder auf dem Arm, jetzt auch noch. Kann die von Ihnen vermutete unsichere Bindung vom KH-Aufenthalt her rühren? Lg. Carmen

Mitglied inaktiv - 06.11.2006, 09:32



Antwort auf: Nochnmals zu Loslösung v. 30.10.06

Liebe Carmen, die allerersten Bindungserlebnisse, die der Säugling kurz nach der Geburt hat, beziehen sich wahrscheinlich auf die Wahrnehmungen von der Mutter über den Geruchssinn, die Stimme, die Art und Weise, wie sie mit ihm umgeht, den Geschmack ihrer Muttermilch usw. Ein eindeutig optisches Erkennen kann noch nicht gelingen. Aber diese ersten Erfahrungen sind wichtig und tragen unbedingt zur Bindungssicherheit bei. Nun ist eine angeborene Omphalozele eine so gravierende Störung, daß die Umstände der medizinischen Behandlung in Kauf genommen werden müssen. Völlig richtig war es, daß Sie sich danach ganz intensiv um positive Bindungserlebnisse bemüht haben. Ob dadurch gelingt, das nachgeburtliche Trauma vollkommen in den Griff zu bekommen, läßt sich schwer sagen. Aber Sie haben die Sicherheit, das Bestmögliche getan zu haben. Wenn demnächst die Loslösung gut in Gang kommt, dürfte sich vieles noch ausgleichen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.11.2006



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