Frage: Nochmal zu id=36547 und zum Thema Trotz

Hallo Dr. Posth, kurzer Nachtrag Sie schreiben, der Betr.schlüssel richte sich nach der Anzahl der unter 3jährigen. In unserer Kita sind aber alle Kinder mind 3 Jahre bei Eintritt. Ist der Betr.schlüssel unter dieser Vor. in Ordnung? Einen besseren wird man aber kaum finden in öff. Einrichtungen, oder? Noch eine ganz andere Frage: In Ihrem Langtext schreiben Sie zum Trotz, dass es falsch sei, das Kind durch "plötzliche und zusammenhangslose Zuwendung" zum Aufgeben des Trotzes zu bewegen. Warum? Ich selbst kann mich sogar noch erinnern, dass ich mich als Kind bei solchen "Anfällen" äußerst hilflos gefühlt habe. Meine To wirkt in den extrem seltenen Trotzanfällen auch sehr verzweifelt. Entsprechend tröste ich meine To, nehme sie in den Arm, zeige ihr, dass ich Verständnis für sie habe. Sie beruhigt sich dann unheimlich schnell, und wir können den Konflikt dann verbal in aller Ruhe klären. Ist das so falsch? Oder habe ich Sie nur nicht richtig verstanden? Vielen Dank für Ihre Antwort

Mitglied inaktiv - 02.02.2009, 08:01



Antwort auf: Nochmal zu id=36547 und zum Thema Trotz

Stichwort: Trotz Hallo, bei über 3-jährigen ist eine Erzieherin auf 5 Kinder noch in Ordnung. Da 3-jährige oft noch nicht trocken und sauber sind und auch nicht unbedingt komplett selbstständig essen können, ist das Verhältnis 1:5 immer noch hart an der Grenze. Aber in der Politik wird ja alles auch unter dem Wirtschaftlichkeitsaspekt gesehen. In der Frage des Vorgehens bei Trotz haben Sie mich tatsächlich nicht genau verstanden. Die Betonung liegt auf "zusammenhangslos". Gezielte Zuwendung mit Trost und Bemühen um verbale Konfliktregelung ist völlig richtig. Das Kind erkennt den notwendigen Zusammenhang im Eingehen der Eltern auf die eigene Hilflosigkeit und emotionale Überreaktion. Eltern sind in dieser Form Ko-regulatoren. Was ich meinte, ist die Form des strengen Setzens von Grenzen, die dann, wenn das Kind in massiven Trotz ausbricht, plötzlich (um der eigenen Bequemlichkeit willen oder aus Gründen einer Erziehungsunfähigkeit) aufgegeben wird und einer Nachgiebigkeit weicht, die vom Kind nur als Aufgabe einer falschen, elterlichen Position verstanden wird. Der Verlust an Autorität ist immens, eben auch deren positiver Anteile, was in diesem Zusammenhang beim Kind zu seiner Desorientierung beiträgt. Hat die Nachgiebigkeit auch noch belohnenden Charakter, ist die Aufforderung zu weiteren Trotzanfällen geradezu vorgegeben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.02.2009



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