Hallo Herr Posth,
vielen Dank für Ihre Antwort. Die "Gleichbehandlung" ist tatsächlich häufig ein Problem, m.E. in zwei Punkten: Wir versuchten meist, beide Kinder gleich zu behandeln, was für die Große natürlich auch nicht optimal ist, da ihr ein Stück "Individualität" verloren geht. Und außerdem ist sie in letzter Zeit leider sehr bockig und "miesepetrig", was dann zu gehäuftem Ermahnen und Schimpfen führt. Die Kleine ist eher brav. Dadurch wird es natürlich noch schlimmer.
Es scheint mir schon eine richtige "Negativspirale" zu sein, aus der wir irgendwie nicht so richtig rauskommen... Haben Sie evtl. einen heißen Tipp für uns?
Wie lange dauert denn aus Ihrer Erfahrung im Durchschnitt so eine Regressionsphase mit Wiedereinnässen am Tag? Ehrlich gesagt ist mir es etwas peinlich, ein 4-jähriges Kind mit Windel in den Kindi zu schicken. Ich ernte da auch sehr irritierte Blicke ;-)
Vielen Dank für Ihre Hilfe und die für mich meist aufbauenden Worte! :-)
Liebe Grüße
nuckl
Mitglied inaktiv - 11.01.2010, 11:07
Antwort auf:
Nochmal zu http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=40029
Hallo, für solche Fälle gibt es Windelunterhöschen, die gar nicht als Windel auffallen. Sie kosten leider nur etwas mehr. Aber damit wäre Ihre Tochter in Ki-ga erst einmal aus der Schusslinie. Wie lange eine regressive Phase dauert, ist immer schwer vorauszusagen. Wie lange dauert die Trauer bei einem Verlust? auf jeden Fall geht es bedeutend schneller, wenn die Eltern dieses Verhalten akzeptieren und gleichsam "mitspielen". ein paar Wochen dauert es aber meistens.
Die Negativspirale von Übellaunigkeit beim Kind, Schimpfen der Eltern und noch größerer Überlaunigkeit beim Kind lässt sich in diesem Alter nur durch die Elternreaktion auflösen. Ein gutes Mittel ist die "paradoxe Intervention". Das heißt, man reagiert als Eltern genau gegenteilig als vom Kind erwartet. Scheinbar verstärkt man damit das negative Verhalten seines Kindes oder lässt es scheinbar zu, schafft es damit aber dann, dass das Widerständige sich in Wohlgefallen auflöst und für das Kind nutzlos wird. Konkrete Situationen wissen am besten Sie selber. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.01.2010