Frage: nochmal zu aufmüpfige 5jährige von letzter Woche

Lieber Herr Post! Dank f ihre Antw, klare Ursachen zu ergründen ist schwierig. M äußeren Ereign. haben diese Aggressivitätsanfälle m.E. z.Zt. nichts zu tun; unsere Tochter ist sehr sensibel, nimmt viele Gefühle von außen auf, reagiert oft empfindl. auf Kleinigk (Arm wegschieben löst Weinen aus); kann s über Belangloses aufregen u. reinsteigern, aber nicht immer, Toleranzgrenze ist da sehr unterschiedlich (Tagesform?); für mich schwer voraussehbar; kommt scheinbar aus heiterem Himmel; wenn sie viel Aufmerksk. u. Nähe bekommt, ists besser, ist aber zugleich eine Überforderung für uns, immer (!) so auf sie einzugehen. war schon als Baby fordernd, viel getragen, viel beschäftigt; sie fordert viel: will immerzu mit einem lesen, basteln, spielen, kuscheln;sie bekommt auch viel Aufmerksk., wir schlafen im Fam.bett, Papa ist viel da, deshalb versteh ichs ja nicht;m. kl. Schw (3) kann sie toll spielen; wie gehen wir am besten mit ihr um? Ich kann sie doch nicht immer m Samthandschuhen anfassen?

Mitglied inaktiv - 29.06.2009, 10:01



Antwort auf: nochmal zu aufmüpfige 5jährige von letzter Woche

Hallo, das ist sehr relativ, was Samthandschuhe sind und was schon einiges mehr an erzieherischen Eingriffen ist. In der gängigen Psychologie würde man Ihnen jetzt raten, Ihrer Tochter mehr Strukturen im Tagesgeschehen zu bieten und klare Linien in der Erziehung vorzugeben Wenn man dann aber genau hinschaut und wissen will, was das bedeutet, stellt sich heraus, dass das auch nur Leerformeln sind. Im Grunde weiß keiner diese Frage richtig zu beantworten. Gründe für Aggression können sein, dass das Kind den überwiegenden Eindruck hat, nicht richtig erkannt zu sein, nicht genügend Beachtung zu finden und in seiner persönlichen Veranlagung nicht richtig angenommen zu sein. So kann das Ursprungstemperament schon auf den Widerstand seiner Umwelt gestoßen sein und zu unnötigen Einschränkungen Anlass gegeben haben. Das fiele bereits in die Säuglingszeit. In der frühen Kleinkindzeit steigert sich die Spannung dann zu einem permanenten Widerstand seitens des Kindes mit neuen Grenzsetzungen bis hin zur Unterdrückung usw. Die Selbstbehauptung gelingt nicht und das Selbst des Kindes bleibt -in der Sicht des Kindes- weiter unterdrückt. Die aggressive Veranlagung übernimmt nun die Selbststeuerung. Ich weiß nicht, ob es bei Ihnen und Ihrer Tochter so gewesen ist, aber diese Dinge sind zumindest zu ergründen, wenn man auf Dauer weiter kommen will. Vielleicht schreiben Sie mir noch einmal. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.07.2009