Frage: nochmal stationre Therapie

Hallo, Ich möchte mich herzlich für ihre Antwort bedanken. Lese gern hier, weil ich Ihre Ansichten prinzipiell teile und kinderfreundlich finde. Etwas wollte ich Sie nochmals fragen. Ich wohne mit der Kleinen, meinem Partner und 2 Mitbewohnern in WG. Sie hat sich einen von beiden schreinbar als Loslöseojekt gesucht, nicht ihren Papa. Wird es nun dabei bleiben oder kann sich das ändern, wenn ihr Papa sich mehr für sie engagiert oder ist das für eine "richtige" Vater-Kind-Bez. egal? Mein Partner ist etwas gekränkt darüber. Muss ein Kind sein Loslöseobjekt oft sehen? Ist diese Bez. sofort wieder aktuell, trotz längerer Trennung? Sie hat offensichtl. kein Probl, wenn der Mitbew. nicht da ist, will auch nicht in sein Zimmer. Wie verabschiedet man sich von einem Kind nun am schonensten, wenn es beginnt zu weinen, wenn man geht (nicht nur ich, nur da ist es extrem). Ganz kurz und schnell Tür zu oder immer wieder zurück kommen, so lange, bis es einen gehen lässt? Oder anders? SB

Mitglied inaktiv - 01.01.2008, 13:14



Antwort auf: nochmal stationre Therapie

Hallo, solche alternativen Lebensgemeinschaften rufen natürlich ganz eigene Problematiken hervor. Z.B.: wie kann das Kind herausfinden bei mehreren Männern im Haushalt wer von diesen der leibliche Vater ist? Streng genommen geht es nur über die partnerschaftliche Bindung der tatsächlichen Eltern. Die muss dann klar und deutlich erkennbar sein. Ist das so in Ihrer WG? Wenn nun einer von den nicht väterlichen Männern sehr sympahtisch und dem Kind zugwandt auftritt, läuft er automatisch Gefahr, dem tatsächlichen Vater den Rang abzulaufen. So scheint es bei Ihnen in der WG zu sein. Da sich dieser Mann mit Sicherheit in seiner Rolle gefällt, da sie ihn positiv aufwertet, ist der Konflikt unter den Männern vorprogrammiert (bei 2 Frauen wäre es genauso). Aber natürlich kann der leibliche Vater sein Kind mit entsprechenden guten Angeboten jederzeit zurückgewinnen. Die Trennungen von der Mutter sind von einem Kind in diesem Alter noch viel leichter zu verkraften, wenn die Mutter sich ohne offiziellen Abschied kurz davonstiehlt, um sich erst bei der baldigen Rückkehr dem Kind wieder zu zeigen. Häufig bemerkt das Kind in der Kürze der Zeit gar nicht, dass die Mutter fortgewesen ist. Aber bitte: Handy mitnehmen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.01.2008