Noch mal wegen Loslösung vom 30.10.06 Danke im Voraus

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Noch mal wegen Loslösung vom 30.10.06 Danke im Voraus

Hallo dr. Posth, nachdem wir ja schon oft darüber gepostet haben und sie mir sagten das der Papa eine wichtige rolle in der Loslösung spielt, sieht es nun bei uns aber so aus. Der Papa geht Arbeiten und ist am spät am Abend erst wieder da, dann schenkt er seine ganze Aufmerksamkeit dem computer anstad seine Tochter. So ist es auch am Wochenende, wir machen zu 3 fast nie etwas zusammen. Aus diesem Grund kommt nun mein Vater verstärkt zu uns der unter uns Wohnt und beschäftigt sich sehr viel mit meiner Tochter. Kann die Loslösung so auch funktionieren obwohl der Vater anwesend ist? Wie lange kann so was dauern? Alleine möchte meine Tochter aber nach wie vor nicht mit dem Opa raus gehen, nur wenn ich dabei bin. Sie ist auch nicht gerne in opas Wohnung fühlt sich nur in ihrer Wohnung wohl, aber das wahr schon immer so. Wie kann mann es versuchen das sie mal ohne Mama bleibt. Zb. der Opa ist bei uns in der Wohnung und ich gehe schnell mal im Keller, das möchte sie noch nicht. Danke Gruß

Mitglied inaktiv - 13.11.2006, 11:00

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Antwort auf: Noch mal wegen Loslösung vom 30.10.06 Danke im Voraus

Stichwort: Väter Hallo, zunächst einmal ist es sehr bedauerlich, daß viele Väter immer noch nicht verstanden haben, daß ihr Teil im Kinderzimmer spätestens nach dem 1. Geburtstag ihres Kindes beginnt. Aber das Prinzip der Loslösung ist in der Gesellschaft auch noch nicht richtig publik gemacht und wenig verstanden. Von Bindung sprechen aber inzwischen alle, egal ob sie die Zusammenhänge wirklich verstanden haben oder nicht. Die Loslösung funktioniert auch mit mehreren Loslösungvorbildern, wobei sich das Kind genauso verhält wie bei konkurrierenden Bindungen. Es ordnet die sich ihm anbietenden Personen nach ihrer Bedeutung. Dabei spielen das Angebot der Bezugsperson und die spontane Sympathie zu ihr die ausschlaggebende Rolle. Wahrscheinlich ist es dem Großvater noch nicht so recht gelungen, hier in den vordersten Rang zu gelangen. Das mag nun auch daran liegen, daß ja der Vater prinzipiell verfügbar ist (wenn auch zeitlich eingeschränkt, wie die meisten Väter) und das kindliche Bedürfnis zunächst einmal sich immer an den leiblichen Vater richtet. Das sollte eigentlich alle Väter ausreichend motivieren. Sagen sie es Ihrem Mann noch einmal. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.11.2006

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