Noch immer Blähungen... Dankeschön und herzliche Grüße schon hier

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Noch immer Blähungen... Dankeschön und herzliche Grüße schon hier

Hallo Herr Dr. Posth, hatte bereits vor einiger Zeit schonmal gefragt da mein Sohn massiv unter Blähungen leidet. Nun ist er fast 20 Wochen alt - und es ist noch immer kein Ende in Sicht. Ihre Tipps von damals habe ich weitgehend befolgt (Ila-Med bekomme ich von der KiÄ leider noch immer nicht verschrieben:-(. Er bekommt Lefax, Viburcol (nur bedingt Linderung), wird sehr viel getragen, akzeptiert leider keine Flasche. Er ist tagsüber ein absolut ruhiges, sehr genügsames und ausgeglichenes Kind -wenn es ihn nicht gerade plagt- habe Vergleich, da erstes Kind ein Schreibaby war; Nachts wird er jedoch mittlerweile schon seit vielen, vielen Wochen wg. der Blähungen fast alle 1 1/2 - 2 Stunden wach. Er zahnt auch, oft sind es jedoch wirklich Blähungen. Er schläft im Babybalkon neben mir, wird voll gestillt, leichter Reflux, sehr gutes Gedeihen. Haben Sie noch einen Rat/ein paar Tipps für mich? Eigentlich nicht üblich, dass ein Kind m. 20 Wo. noch immer darunter leidet, oder??

Mitglied inaktiv - 03.04.2006, 08:04



Antwort auf: Noch immer Blähungen... Dankeschön und herzliche Grüße schon hier

Hallo, sie haben recht. Gewöhnlich enden die Kolikneigung im vierten Monat. Bis dahin hat sich das Verdauungssystem an die neuen Bedingungen der Nahrungsaufnahme angepaßt. Sicher gibt es Säuglinge, die so empfindlich in ihrem Gedärm sind, daß auch noch über andere Körperliche Störungen nachgedacht werden muß. Da gibt es z.B. Einzelfälle von Kuhmilcheiweißallergie, wobei die Kuhmilchproteine via Muttermilch zum Säugling gelangen. Aber solche Säuglinge gedeihen schlecht (bei Ihrem Sohn nicht der Fall) und neigen zu Durchfällen. Wie ist es überhaupt mit der Verdauung? Je regelmäßiger, desto besser für den Säugling. Über die Möglichkeit einer nervalen Transportstörung sollte nachgedacht werden (Morbus Hirschsprung, neurointestinale Dysplasie, Rectumstenose). Mutaflor als Suspension wäre ein Möglichkeit, noch einmal intensiv auf die Optimierung der Darmflora Einfluß zu nehmen. Auch an Überfütterung muß bei solchen Verläufen gedacht werden. Gewicht! Was hat Ihre Kinderärztin nur gegen Ila-Med??? Wenn man weiß, was die Grundsubstanz ist und macht, gibt es keinen Grund, es einem belasteten Säugling zu verweigern. Genervte und gestreßte Eltern und ein schreiender Säugling sind in jedem Fall risikoreicher! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.04.2006