Frage: Noch einmal id=42842

Lieber Dr. Posth,vielen Dank für Ihre Antwort der letzten Woche.Gemeinsames Zubettbringen klappt ganz gut,durch Papa allein noch nicht.Leider lässt unser Sohn in den letzten Tagen vom (bemühten) Papa so gut wie gar nichts mehr machen.Normalerweise haben wir es nach dem Motto „Gestillte Bedürfnisse verschwinden von selbst“ gehandhabt und sind auf seine jew. Wünsche eingegangen (soweit mögl).Nun sind wir aber verunsichert,da er,wenn ihm etwas beim Papa nicht passt,sofort nach mir ruft,weint oder zu mir kommt.Ich darf dann alles machen.Meine Eltern meinen,das seien Spielchen,ich solle es den Papa lösen lassen und mich nicht reinziehen lassen.Auch mein Mann hat das Gefühl,dass er so „keine erzieherischen Mögl.“ hätte.Wie also verhalte ich mich?Hatte sein Verhalten eher so interpretiert,dass er bevorstehende Veränderung (Bruder) spürt und sicheren Hafen sucht,den ich ihm eigentlich nicht verwehren möchte.Möchte aber LL auch nicht im Weg stehen und bin während KH auch nicht verfügbar.Danke!A

Mitglied inaktiv - 25.10.2010, 08:14



Antwort auf: Noch einmal id=42842

Hallo, im einzelofall wird es wahrscheinlich nicht immer genau zu unterscheiden sein, ob das "Mama-Bedürfnis" ein regresiven Anwandlung entspricht oder vielleicht auch schon dem Bestreben nach Bestimmungsmacht. D.h., es ist nicht ganz falsch, auch daran zu denken, dass ein Kind dieses Alters versucht, Einfluss auf die Geschehnisse in der Familie zu nehmen. Man sollte also nicht immer gleich "klein beigeben". Mit geschickter Überredung kann man ja erst einmal versuchen, umgekehrt Einfluss auf sein Kind zu nehmen und die Dinge so zu lenekn, wie sie gerade am praktikabelsten sind. Merkt man aber, dass doch ein wichtiges Bedürfnis hinter der Absicht des Kindes steht, wäre es ein Fehler, es auf eine Machtkampf ankommen zu lassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 27.10.2010