Noch eine zweite Frage: meine Tochter 14 Mon. wurde vor einer Woche operiert. Eine Woche vorher wurde sie schonmal in Narkose gelegt, der Eingriff aber dann nach viel hin und her verschoben. Bei der ersten Narkose bin ich bei ihr geblieben, bei der 2. Narkose wurde ich dann vor der Intubation weggeschickt.
Seitdem verhält sie sich merkwürdig, ist nur am weinen und lässt sich den ganzen Tag rumtragen. Setzt man sie kurz ab, fängt sie sofort wieder an zu schreien.
Sie klammert sehr, schläft sehr unruhig und wenig und wird noch 4-5 mal in der Nacht wach und schluchzt vor sich hin, lässt sich dann recht schwer wieder beruhigen. Trotz Mitnahme ins Elternbett zeigt sich in dem weinerlichen Verhalten keine Besserung.
Was kann ich tun, damit sich dieser Zustand wieder halbwegs normalisiert ?
Mitglied inaktiv - 29.10.2007, 13:25
Antwort auf:
Noch eine Frage: Verhalten nach KH-Aufenthalt
Hallo, solche Verhaltensweisen bie Kleinkindern nach einem Krankenhausaufenthalt sind typisch und durch die Erlebnisse im Krankenhaus geradezu vorprogrammiert. An oberster Stelle stehen Trennungs- und Verlustängste in Bezug auf die primäre Bezugsperson. Daher das Klammern und die große Anhänglichkeit. Im übrigen kann ich jetzt das Verhalten Ihres Sohnes mit dem Beißen viel besser zuordnen. Auch er hat unter der Situation gelitten und tut es offenbar immer noch, weil Sie jetzt stark an Ihre Tochter gebunden sind.
Sie können weiteren Schwierigkeiten nur so entgehen, daß sie Ihrer Tochter die gewünschte Nähe und Aufmerksamkeit schenken, und Ihrem Sohn soweit altersmäßig möglich erklären, warum seine Schwester im Moment ihre Mutter so sehr braucht. Ihr Sohn sollte mit der verstärkten Zuwendung des Vaters oder einer anderen familiären Person, die Zeit für ihn hat, entschädigt werden. Manchmal ist auch ein sinnvolles Geschenk als Ausgleich förderlich. Das sollte ein Geschenk sein, mit der sich längere Zeit auch beschäftigen kann. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 31.10.2007