niedrige Frustrationstoleranz u. Wutanfälle bei 3-jährigen

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: niedrige Frustrationstoleranz u. Wutanfälle bei 3-jährigen

Mein Sohn ist 3,5 J., er ist der Mittlere von drei Kindern (Bruder 2 J., Schwester 7 J.). Er hat immer wieder Wutanfälle (seit er sich fortbewegen kann), kann sich nicht an Regeln halten u. ist schnell frustriert. Wenn andere nicht das machen, was er möchte, wird er so wütend, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hat, d.h. er ist dann eine Gefahr für sich selbst u. auch für andere. Er schreit (sehr lange), schmeißt mit Sachen, beißt, kneift, haut, wirft sich einfach hin. Er denkt sein Wille steht über allen anderen u. es muss immer alles sofort umgesetzt werden. Die Geschwister sind eher ruhig u. genügsam. Ich versuche immer ruhig zu bleiben, aber trotzdem konsequent. Ansonsten ist er ein fröhliches u. offenes Kind, aber sehr sensibel. Er spricht noch nicht wie Gleichaltrige, hat noch eine Windel, geht leider noch nicht in den Kiga (kein Platz bekommen). Ich hab ihn nie schreien gelassen. Vater beteiligt sich wenig an Erziehung (leider). Was können wir machen - wir sind ratlos!

von malin78 am 23.04.2012, 08:35



Antwort auf: niedrige Frustrationstoleranz u. Wutanfälle bei 3-jährigen

Hallo, die mittleren Kinder in der Geschwisterfolge haben es besonders schwer. Das jedenfalls wissen viele Eltern zu berichten. Sie haben immer ein älteres Geschwisterkind über sich, das alles besser kann und mehr darf und eines unter sich, mit dem größere Nachsicht geübt wird, weil es jünger ist. Aber das ist sicher nur ein kleiner Teil des Problems. Warum gerade Ihr mittelerer Sohn so schwierig ist, lässt sich ohne viele gezielte Angaben über das bestehende Eltern-Kind-Verhältnis nicht sagen. Möglicherweise vertragen sich seine Anlagen nicht mit den Erwartungen in der Familie. War er denn als Säugling auch schon impulsiv, leicht frustrierbar und ungeduldig? Geht man mit einem solchen Kind nämlich mit strengen, Grenzen setzenden Erziehungsmethoden um, werden sie leicht aggressiv-oppositionell. Solche Kinder lernen es dann auch nicht oder zumindest schlecht, sich in die Gefühlswelt der anderen Menschen, insbesondere auch der Familienmitglieder hineinzudenken. Gerade für solche Kinder ist eine erfolgreiche Loslösung (s. gezielter Suchlauf) über den Vater sehr wichtig! Es wäre wahrscheinlich am besten, wenn Sie mit Ihrem Sohn zusammen eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen aufsuchten und sich dort Rat holten. Denn solche Beziehungsstörungen, die drohen eine frühe Bindungsstörung zu werden, lassen sich nicht durch Beratungen über das Internet behandeln. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.04.2012



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