Nich anschauen, nicht sprechen

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Nich anschauen, nicht sprechen

Hallo! Mein 5jähriger hat eine Sprachentwicklungsverzögerung. Mittlerweile spricht er aber DAHEIM sehr viel, oft auch gut, er wird immer deutlicher, natürlich ist er noch nicht altersgemäß. Ansonsten ist er feinmotorisch etwas hinterher, mag nicht malen, basteln. Grobmotorisch ist er total fit, fährt frei Rad, kann Skifahren usw.... Was mir aber zunehmen auffällt - er ist immer ganz still, wenn fremde PErsonen dazu kommen oder wenn ihn jemand was fragt. ER antwortet Außenstehenden kaum, er mag es generell nicht, wenn er was gefragt wird. Er schaut Fremde auch nicht an, mag nicht angeschaut werden, sagt das auch....Uns daheim schaut er natürlich an, kuschelt gerne, zeigt viel Zuneigung und mag diese auch sehr sehr gerne und sagt auch, dass er uns lieb hat. Nur ab und zu traut er sich was zu Fremden sagen, mal hat er sich ein Eis bestellt im Restaurant, mal einen Lutscher gekauft im Geschäft. Meist aber würd er lieber im Erdboden versinken bei Fremden. Danke für einen Rat!

Mitglied inaktiv - 10.05.2010, 11:26

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Antwort auf: Nich anschauen, nicht sprechen

Hallo, es gibt die Kombination von Sprachentwicklungsverzögerung und sozialer Anpassungsproblematik. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der Mensch gestaltet seine soziale Anpassung weitgehend über Sprache, und er erwirbt über ein guts Sprachvermögen große Selbstsicherheit. Kindern mit Sprachentwicklungsverzögerung geht das z.T. verloren. An den störenden Misserfolgserlebnissen ist allerdings häufig die Umwelt mit schuld. Die Hemmung fremde Menschen anzusprechen und mit ihnen zu kommunzieren entsteht auf diesen Grundvoraussetzungen. Mit Verbesserung der Sprechfähigkeit wird sich das Problem bei Ihrem Sohn automatisch in positive Richtung verändern. Allerdings profitiert er aber auch stark davon, wenn Sie als seine Hauptbezugspersonen ihn ermuntern und lobend begleiten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.05.2010

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