Frage: Neugeboreneninfektion

Hallo,mein Nico musste aufgrund einer Neugeboreneninfektion nach der Geburt (Kaiserschnitt) für 12 Tage auf die Intensivstation,wo er eine Kanüle im Kopf (Antibiotika) hatte u.am Überwachungsmonitor angeschlossen war.Ich ging 2x tägl. zum Stillen zu ihm und pumpte für Nachts die Milch zuhause ab.Aufgrund meiner OP und den damit verbunden körperlichen Schwierigkeiten konnte ich nicht bei ihm bleiben.Ich habe Angst, dass er dadurch Schaden genommen hat (seelisch),weil ihm in den ersten Tagen der ständige Kontakt mit mir versagt blieb.Er ist jetzt 8 Monate und ein fröhliches und meist ausgeglichenes zufriedenes Baby. Er wird von mir noch voll gestillt.Nur diese ersten 12 Tage bekomme ich nicht aus dem Kopf und stelle mir vor, wie schrecklich einsam er gewesen sein muss. Kann das Auswirkungen haben? Vielen Dank für Antwort und viele Grüße Andrea

Mitglied inaktiv - 29.08.2005, 20:57



Antwort auf: Neugeboreneninfektion

Liebe Andrea, das kommt sehr darauf an, was im Einzelnen passiert ist, und auch wie das jeweilige Neugeborene veranlagt ist. Wenn z.B. die Krankenschwestern sehr liebevoll mit ihm umgegangen sind, und sie selbst täglich bei ihm waren zum Füttern, Streicheln und auf den Arm nehmen, dann wird das potentielle Trauma durch einen einfühlsam liebevollen Umgang mit danach durch Sie schon gut ausgeglichen worden sein. Eigentlich müssen Sie für das Entstehen der Bindungsfestigkeit immer das ganze erste Jahr betrachten. Das heißt natürlich nicht, daß man zwischendurch durchaus auch grob mit seinem Säugling umgehen darf. Wahrscheinlich ist es so, daß je stärker das Trauma ist, desto länger der Säugling braucht, um sich wieder zu normalisieren und Vertrauen in die Bindung zu entwickeln. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.09.2005