Frage: Narkose

Hallo Herr Dr. Posth, unser Sohn wurde vor 1 Wo an den Polypen operiert. Jetzt bin ich im Internet über folgende Aussage gestossen: Narkosemittel beeinflussen die Signalübertragung zw. den Nervenzellen in dem sich noch entwickelnden Gehirn, deshalb schädigen sie das Gehirn und können sich später z.B. in einem niedrigeren IQ-Wert äußern. Dies gilt für Kinder unter 3 Jahren. Eine weitere Frage: weshalb reagieren die meisten Kindern ab 2-4 Jahren so stark (mit Schreien und Unruhe), wenn sie aus der Narkose aufwachen? Wir haben uns während dem 2 stündigen Schreien unseres Sohnes nach der OP sehr viel Sorgen gemacht, vorallem, daß es ihm seelisch sehr schlecht gehen könnte. Die Narkoseärtzin hatte uns aber auf eine solche Reaktion vorbereitet. Was spielt sich da im Gehirn ab? Im Krankenhaus sprach man immer von Orientierungslosigkeit. Vielen Dank. Maryko PS: Unserem Sohn gings aber am nächsten Tag wieder blendend!!!!

Mitglied inaktiv - 10.05.2004, 14:10



Antwort auf: Narkose

Liebe Maryko, inwieweit Narkosemittel schädigend auf die Synapsen (Nervenzellverbindungen) im Gehirn ist, ist sicher vielfach untersucht und dokumentiert. Aber wie immer bei solchen potenteill schädigenden Einflüssen, werden Dosis und Häufigkeit ausschlaggebend sein. Das wird natürlich bei Narkosen berücksichtigt. Das sogenannte Durchgangs-Syndrom nach einer Narkose basiert wahrscheinlich auf vorübergehend wegfallenden Hemm-mechanismen, welche normalerweise dafür sorgen, daß nicht alle Nevenzellen durcheinander feuern. Dann wird das Gehirn von seinen inneren Wahrnehmungen überschwemmt, die ganz offensichtlich nicht nur gute Empfindungen hervorrufen. Aber das geht gottseidank vorüber. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.05.2004