Frage: nächtliches Erwachen

Hallo! Wir haben zwei Kinder. Unser großer Sohn (Mai 2010) hat momentan große Probleme durchzuschlafen. Seit der Geburt unseres zweiten Kindes im August wacht er mehrmals in der Nacht auf und kann nicht wieder einschlafen. Er hat Angst vor Räubern und Hexen in seinem Zimmer und fragt immer wieder, ob es schon hell sei. Wir lassen ihn in seinem Zimmer einschlafen und holen ihn dann zu uns, wenn er Angst hat. Er darf dann im Beistellbett bei uns im Zimmer weiterschlafen. Doch auch dort erwacht er ständig und will wissen, wann er endlich aufstehen darf. Was könnte das für Gründe haben und reagieren wir richtig?? Was können wir sonst noch tun? Vielen Dank für Ihre tolle Arbeit!!!

von ginila am 20.10.2014, 08:11



Antwort auf: nächtliches Erwachen

Hallo, gibt es denn außer der neuen Erfahrung mit dem kleinen Brüderchen weitere Herausforderungen für Ihren Sohn, die ihn psychisch belasten könnten? Ich gehe davon aus, dass Ihr Sohn ausreichend Zuwendungsausgleich von Ihnen bekommt, seit der Bruder auf der Welt ist. Räuber, Hexen, Gespenster und Monster als Störer der Nachtruhe und Inhalt von Albträumen gehören allerdings auch zum Alter als so genannte Entwicklungsangst. Die Inhalte kommen vielfach über den Ki-ga. Es ist die Fantasie des Kindes, die für das Real-werden dieser Inhalte in der Nacht sorgt. Was sich bewährt hat, ist dem Kind einen Wachhund aus Stoff zu schenken, der natürlich groß genug sein muss. Der wacht dann in der Nacht darüber, dass dem Kind nichts passieren kann. Das andere Angebot wäre, Ihren vorübergehend ganz bei Ihnen schlafen zu lassen. Aber das scheint ja auch nicht sicher zu helfen. Am Tage können Sie mtieinander besprechen, was diese Schreckgespenster sind und woher die Geschichten kommen. Es ist aber schwer, den Kindern auszureden, dass es diese Wesen wirklich gibt. Die zunehmende Reife sorgt dafür, dass diese Nachtängste wieder verschwinden. Viele Grüße und danke für Ihr großes Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 23.10.2014