Frage: Naechtliches Dauernuckeln

Unsere Tochter ist 15 Monate alt. Wir haben das Problem des naechtlichen In-den-Schlaf-Stillens in wohl verschaerfter Form, denn sie haengt nachts oft viele Stunden am Nippel. Sie nimmt weder Schnuller noch nuckelt sie an der Flasche. Der Vater kann sie selten beruhigen, wenn sie ausser sich ist. Ich moechte sie nachts abstillen, allerdings habe ich Angst nicht vor Quengeln oder “einfachem” Wutgeschrei, sondern vor einem Schreien, das wahrscheinlich kommen wird, wenn ich ihr die Brust verweigere (habe ich nachts bisher nie getan) und das ich nicht einordnen kann. Sie schreit sich voellig ein, geraet ausser Kontrolle, macht wackelnde Bewegungen mit dem Kopf und bisher habe ich sie dann nur mit der Brust beruhigen koennen. Sie wuerde wahrscheinlich irgendwann vor Erschoepfung einschlafen. Halten Sie es fuer richtig, bei solchem Schreien standhaft zu bleiben oder was raten sie uns?

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 13:33



Antwort auf: Naechtliches Dauernuckeln

Stichwort: Brustentwöhnung in der Nacht Hallo, grundsätzlich ist ein Schreien-lassen des Kindes nie eine Methode, erzieherische Schritte gegen seine momentanen Interessen durchzusetzen. Aber man muss sich fragen, was man selbst dazu beigetragen hat, dass es überhaupt so weit kommt. Wenn ein Kind im Säuglingsalter nie an eine Teeflasche etc. gewöhnt worden ist (was ich immer empfehle), dann hat man natürlich bei der Brustentwöhnung in der Nacht nichts an der Hand, was als Ersatz dienen könnte. Dasgleiche gilt für den Schnuller. Nun gibt es Kinder, die Schnuller ablehnen. Dafür gibt es dann auch wieder Ersatz inform von "Schnuffeltüchern" oder Kuscheltieren. Sie sehen, wie wichtig also solche Dinge im Leben eines Kleinkindes sind. Sie helfen alle dabei, innere Spannungaen abzubauen und emotionale Erregung zu regulieren. Hat das Kind davon nichts, bleibt ihm nur der affektive Erregungszustand. Sie können dann diese Wut mit ihm aushalten, damit aus der Wut keine Angst vor Bindungsverlust entsteht. Wut baut ein Kind durch anschließende Zuwendung wieder ab, aber Angst ist ein Störfaktor, der sich in der Seele einnistet und irgendwann nicht mehr weggeht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.11.2009