Guten Morgen Dr. Posth,
ich möchte gerne meine 9,5 Monate alte Tochter in der Nacht von der Brust entwöhnen. Wie hier im Forum schon häufig besprochen, tritt bei uns das Problem auf, daß unsere Tochter alle 2 Stunden gestillt werden möchte.
Trotz der guten Informationen die ich schon aus der Stichwortsuche und anderen Antworten gefunden habe, sind noch einige Fragen offen.
1. Unsere Tochter schläft von 19.00 bis 7.00 Uhr - also 12 Stunden. Können wir Ihr direkt alle Mahlzeiten in dieser Zeitspanne entziehen? Sie ißt leider auch nicht mehr als knapp 100 g Brei am Abend.
2. Ich wäre schon damit zufrieden, wenn sie nur noch alle 4-5 Stunden wach werden würde. Ist dies zu erreichen, indem ich mich mit meinem Mann abwechsele? D.h. wenn er hingeht gibt es nichts und wenn ich komme wird gestillt?
3. Eine andere Idee wäre, daß sie bis 24.00 Uhr so viel bekommt, wie sie mag und ab dann nichts mehr.
Vielen Dank für Ihre Mühe.
Tanja19
Mitglied inaktiv - 13.11.2006, 10:02
Antwort auf:
Nächtliches Abstillen
Liebe Tanja, Säuglinge sind Gewohnheitswesen. Da sie noch kein Verständnis davon haben könne, warum die Bezugsperson einmal so und das andere Mal anders reagiert, muß man nach Möglichkeit immer in derselben Weise handeln. Sonst bleibt eine Erwartung offen, und je nachdem wie der säugling geartet ist, fängt er schnell an zu schreien. Also wenn Sie und Ihr Mann sich abwechseln, was von der Sache her völlig in Ordnung ist, dann sollten Sie beide in derselben Weise reagieren und vorgehen.
Prinzipiell können Säuglinge auch schon 10 oder 12 Stunden ohne Nahrung bleiben, ohne dass etwas Schlimmes passiert. Aber das Tee- oder Wasserfläschchen kann die "Durststrecke" gut überwinden. Nach wenigen Nächten hat sich dann der Stoffwechsel umgestellt. Es gäbe noch eine Möglcihkeit für Sie. Sie könnten das erste Erwachen nach dem Einschlafen dazu benutzen, noch einmal etwas Flaschenmilch zu füttern oder sogar den möglichst noch flüssigen Brei vom Abend. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.11.2006