Sehr geehrter Dr Posth,
Unser Sohn (acht Mon.) schläft oft die ersten ein bis zweieinhalb Stunden der Nacht völlig ruhig und scheinbar tief. Danach wirft er sich im Bett hin und her, jammert, weint. Zwischendurch ist er immer wieder für Phasen von wenigen Sekunden bis zu einer halben Stunde ruhig, dann geht es wieder los. Bei all dem ist er nie wach. Ignorieren hilft nicht, denn dann wird er irgendwann von seinem eigenen Weinen wach und schreit, also müssen wir ständig hin, z. T auch aus dem bett nehmen und im Arm beruhigen. Schnuller geben hilft nur kurzfristig. Spätestens um Mitternacht hole ich ihn zu uns ins Bett, wo er nicht ruhiger schläft, ich aber zum Beruhigen wenigstens nicht aufstehen muss. Es scheint manchmal, als habe er Alpträume. Ist das eine normale Phase und was können wir tun, damit er ruhiger schläft? Tagsüber schläft er ca 1,5 Std.. Er hat auch leichte Neurodermitis, Juckreiz scheint aber nicht der Grund zu sein.
Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 26.03.2007, 09:26
Antwort auf:
Nächtliche Unruhe ohne Aufwachen
Hallo, die erste Schlafphase ist eine Tiefschlafphase, wohl die tiefste in der Nacht überhaupt. Dann folgt eine Traumschlafphase oder auch REM-Schlaf-phase. Dabei wacht der Mensch halbwegs auf, bleibt aber ohne klares Bewußtsein. Hingegen arbeitet die Motorik wieder. Wenn die Säuglinge krabbeln lernen, sind sie in dieser Zeit häufig sehr unruhig in ihren Betten. Allerdings kommen jetzt auch Gefühlsempfindungen dazu, die vorherrschend negativer Natur sind. Also das Jammern oder Wehklagen wäre daruch abgedeckt. Beim Nachtschreck oder Pavor nocturnus steigt sie sich in einen schweren Erregungszustand und sind dann richtig aufgeregt und z.T. sehr wehrig (s. gezielter Suchlauf). Die Traumschlafphasen kehren im Laufe der Nacht wieder und werden oft noch intensiver. Aber häufig überschlafen die Kinder alles das.
Ein Kind mit ekzematöser Haut hat auch starken Juckreiz unter der Decke, wenn die Haut gar nicht so wundgekratzt ist. Ein Versuch mit Fenistil-Tropfen für die Nacht sollte unbedingt gemacht werden. Sprechen Sie mit Ihrem KiA/KiÄ darüber. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 27.03.2007