Frage: Nächtlich Angst

Hallo Herr Dr. Post, meine gerade 3 Jahre alt gewordenen Zwillinge schlafen von Anfang an in einem Zimmer. Seit ca. 2 Monaten hat meine Tochter plötzlich nachts Angst. Es fing mit einem Gewitter an, vor dem sie Angst hatte. Wir haben sie dann ausnahmsweise zu uns ins Bett genommen. Von da an wurde es immer häufiger, dass sie in unser Bett wollte. Im Kinderschlafzimmer lassen wir schon seit längerem ein Nachtlicht brennen, weil die Kinder es so wollten. Jeden Abend erzählt uns die Kleine, dass sie Angst hat. Fragt man sie, wovor, sagt sie Vor DRAUßEN oder vor den MONSTERN. Auf Nachfrage, wo denn die Monster sind und wie sie aussehen, sagt sie, sie seien draußen und wären rot und orange. Nun habe ich gemeinsam mit ihr das Dachfenster geöffnet und rausgesehen um ihr zu zeigen, dass da keine Monster sind, nur die Straße, die Laternen, Busse, Autos usw. Seitdem "verscheuchen" wir jeden Abend die Monster und "zaubern" sie weg. Zwischendurch sage ich ihr immer wieder, dass es keine Monster gibt und Mama und Papa immer für sie da sind, wir sie ganz lieb haben usw. Trotzdem kommt sie jede Nacht zwischen 22.00 und 24.oo Uhr zu uns ins Bett, was wir aber eigentlich nicht mehr möchten, da mein Mann und ich sehr schlecht schlafen, wenn sie bei uns ist. Was können wir tun, um ihr die Angst zu nehmen und ihr das eigene Bettchen schmackhafter zu machen. Mittags ist es übrigens kein Problem, da ist es ja hell draußen. Ich denke, sie hat wirklich Angst vor der Dunkelheit. Wir haben ihr Bett auch schon umgestellt, weil wir dachten, das wäre günstiger. Aber es hat keine Veränderung gebracht. Vielleicht das Bett zum Juniorbett umbauen? Haben auch ein Abendritual mit Geschichten vorlesen, das immer mit derselben Geschichte endet. Vielen Dank für Ihren Rat! Mit freundlichen Grüßen Claudia

Mitglied inaktiv - 12.10.2004, 11:56



Antwort auf: Nächtlich Angst

Liebe Claudia, die Zunahme von sog. Realängsten in diesem Alter ist nicht ungewöhnlich. Obwohl die Kinder Monster böse Tiere und Diebe, etc. phantasieren, gehört das zu den Realängsten, denn Phantasiewelt und wirkliche Welt gehen den Kindern dieses Alters noch durcheinander. Und das v.a. nachts oder durch Träume aus dem Schlaf heraus. Was man sich immer fragen muß, ist, wo ist die Quelle für all das? Was ist mit Fernsehen, Kassetten oder Video? Welche Geschichten sind abends zum Einschlafen eigentlich geeignet? Aber dazu können sie nur selbst etwas sagen. Was gut wirkt, sind kleine Wächter vor der Zimmertür in Gestalt von besonderen Kuscheltieren. Auch Schlafbegleiter mit Schutzwirkung sind gut. Notlicht im Flur ist ebenso wichtig wie die einen Spalt breit offene Türe. Aber die Zuflucht zu den Eltern muß offen bleiben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.10.2004



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