Frage: Nachtschlaf

Mein Sohn ist 8 Monate alt. Seit 4 Monaten wacht er jede Nacht 10 bis 20 mal auf. In letzter Zeit so 10 bis 15 mal. Vor 4 Monaten habe ich angefangen, ihn mit in meinem Bett schlafen zu lassen, da er sich geweigert hat, allein zu schlafen. Ich habe ihn dann immer gleich im Liegen gestillt und er ist wieder eingeschlafen. Vor fünf Wochen habe ich entschieden, ihn nicht mehr im Liegen zu stillen, damit er die Brust nicht mehr zum Einschlafen braucht. Er hat viel geschrien, aber inzwischen hat er gelernt, dass wir uns zum stillen hinsetzen und danach weiter schlafen. Allerdings wacht er noch genauso häufig auf wie vorher, ich stille ihn und wir schlafen weiter. FÜr mich ist es aber so zu anstrengend. Was kann ich machen? Mein Sohn bekommt 3 Malzeiten am Tag und wird ausserdem tagsüber mehrmals gestillt. Ich bringe es einfach nicht übers Herz, ihn schreien zu lassen. Er schläft nur, wenn ich ihn vorher stille. Gut zureden und festhalten hilft nichts. ER schreit.

Mitglied inaktiv - 07.02.2006, 10:32



Antwort auf: Nachtschlaf

Hallo, es ist gut, daß Sie es nicht übers Herz bringen, Ihren Sohn schreien zu lassen! Schreien lassen ist in jedem Fall kontraproduktiv für das, was man damit erreichen will, und es ist obendrein psychisch ungesund für den Sgl. oder das Kk. Das Problem ist, daß Sie überhaupt weiter gestillt haben. Denn ob im Liegen oder im Sitzen, Stillen bedeutet Nahrung geben und Nahrung in der Nacht geben bedeutet Fortsetzung des Ernährungsschemas des ersten Lebenshalbjahres. Manche Säuglinge verlangen sogar noch mehr Milch im 2. Lebenshalbjahr! Jetzt wird es aber schwierig mit dem Abstillen. Und damit stehen wir mitten im Problem des Langzeitstillens. Langzeitstillen ist nur etwas für Mütter, die auch bereit sind es durchzuhalten. Hier im Forum gab es schon große Auseinandersetzungen über das Thema (Suchlauf!). Im gezielten Suchlauf unter dem Stichwort Brustentwöhnung in der nacht finden Sie meine Anregungen dazu, wie man das Problem des nächtlichen Stillens im zweiten Lebenshalbjahr einigermaßen atraumatisch lösen kann. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.02.2006