Mit 11M habe ich ihn abgestillt, da er nachts am Ende fast stündlich ankam. Seitdem bekommt er die Flasche zum Einschlafen. Mittags schläft er beim Trinken in meinem Arm ein und abends nach dem Trinken in seinem Beistellbett selbstständig ein. (Ich sitze neben ihm). Er schläft ruhig und glücklich ein. Er schläft schlecht, egal ob er zahnt oder nicht. Er isst abends gut (um 19h) und um 20h trinkt er 150ml Milch vor dem „Ins-Bett-gehen“. Er wird nachts oft wach und lässt sich nur durch Körperkontakt (im Arm halten) oder Hautkontakt beruhigen (er will meine Haut anfassen) Gegen 00:00 biete ich ihm Tee an und er trinkt um die 150ml und gegen 03-04:00 kriegt er 150ml Milch. Sonst ist er tagsüber ein fröhliches und normales Kind, aber eher defensiv und ängstlich (v.a.vor Geräuschen und schreienden Kindern). Wir haben viel Zeit für ihn und versuchen immer, ihn nicht schreien zu lassen. Unsere KA meinte, wir könnten ihm Melatonin geben, damit es besser wird. Was halten Sie davon? Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 23.01.2012, 08:59
Antwort auf:
Nachts oft wach (4-6 Mal). Unser Sohn-14M- hat nie länger als 4St. geschlafen
Hallo, so ungewöhnlich schlecht schläft Ihr Sohn gar nicht. Im Grunde schläft er nur noch nicht durch. Das heißt, Sie müssen ihm nach etwa 4 Stunden Schlaf noch einmal etwas zu trinken geben, wobei es richig ist, ihm keine Milch mehr zu geben, sondern nur noch ungesüßten Tee. Das erhöht die Chance sehr, dass Ihr Sohn bald auch diese "Mahlzeit" überschläft. Ausreichend kalorische Ernährung am Abend bekommt er Ihren Angaben nach. Dann geht es letztlich nur um die Sicherheit bei den Eltern zu sein, die Sie ihm geben durch Handkontakt, was für dieses Alter auch noch völlig richtig ist. Nach etwa 8 Stunden Schlaf (mit 1x aufwachen) ist für Ihren Sohn dir Nacht erst einmal zu Ende. Um 4 Uhr wird er spätestens wach. Wenn Sie das ändern wollen, müssen Sie ihn abends schrittweise später hinlegen.
Melatonin würde hier gar nichts helfen und ist auch für Kinder überhaupt nicht zugelassen. Die Risiken sind viel zu hoch. Aber das Überschlafen von nächtlichen Wachphasen wird wohl auch mehr durch Hypocretin verursacht als durch das Schlafhormon selbst. Aber noch viel wichtiger sind ausreichendes Sattsein und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.01.2012
