Frage:
nachts durchschlafen
Stimmt es, daß es um die geistige Reife geht, wenn ein Kind noch nicht durchschläft? Mein Sohn ist 10 Monate alt, hat noch nie durchgeschlafen, kommt nachts zwischen 1 und 3 mal (eher drei als einmal, leider), schläft nur durch stillen wieder ein. Tagsüber ist er suuperfit, ziemlich flink mit allem (krabbeln, stehen, beinahe kurz vorm laufen), wird auch nicht mehr gestillt, sondern ißt. Muß ich noch sehr lange warten, bis sich die doch ziemlich ermüdenede Sache nachts regelt? Dem Kind etwas durch Schreien lassen beizubringen widerstrebt uns völlig. Vielen Dank für noch mal andere Tips oder Erfahrungen anderer Eltern (ist unser erstes Kind und da macht man sich ja soooooo viel Gedanken)
Mitglied inaktiv - 09.06.2004, 16:06
Antwort auf:
nachts durchschlafen
Hallo, mit geistiger Reife hat das nichts zu tun. Viel mehr mit Gewohnheiten und natürlichen Anlagen. Die natürlichen Anlagen kann und will man nicht beeinflussen, die Gewohnheiten dagegen schon. Z.T. sind die Gewohnheiten ja auch durch uns Eltern entstanden. Es ist richtig, daß das nächtliche Nahrungsbedürfnis, das im Säuglingsalter ja immer auch mit Zuwendung und Sicherheit verbunden ist, beendet werden kann. Das geht nur mit "Entkopplung". Das Nahrungsbedürfnis wird von der Zuwendung abgekoppelt, in dem keine Nahrung mehr kommt, aber die Zuwendung quasi intensiviert wird. Das muß 1. mit innerer Vorbereitung und Kooperation der Vaters geschehen und 2. Über einen schrittweisen Abbau mittels eines oralen Ersatzes (Tee, Wasser, Schnuller, etc./ Manche schwören auf ein T-Shirt mit Muttergeruch, okay). Es funktioniert immer! Das weiß ich aus meiner eigenen Praxis. Und es geht ohne Schreien-lassen. Hundertprozent. Es ist alles eine Frage der Geduld und "Technik". Es dauert fast nie mehr als 2-3 Nächte, es sei denn, das nächtliche Stillen geht schon in zweite Lebensjahr und die Bindung ist keine sichere. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.06.2004
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nachts durchschlafen
er schläft ab ca. 19.30/20.00 in seinem Bettchen (ohne Stillen), wacht "endgültig" morgens zwischen 07./08.00 Uhr auf. Wir würden auch gerne mal wieder 5 Stunden am Stück schlafen
Mitglied inaktiv - 09.06.2004, 16:09
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nachts durchschlafen
Meine Tochter ist auch 10 Monate und wurde noch nachts um etwa drei Uhr gestillt. Ich wollte aber nun endgültig abstillen und hatte obendrein das Gefühl, dass sie es schafft durchzuschlafen. Das Stillen war mehr ein Kuschel- als ein Nahrungsbedürfnis. Nachts eine Flasche zu machen statt die Brust zu geben, kam für mich nicht in Frage. Mit 10 Monaten fange ich damit nicht mehr an. Dr. Posth bestärkte mich darin und riet mir, sie nachts mit Tee, Wasser und bedingungsloser Nähe und Zuwendung zu trösten. Es war einfacher als ich dachte. Sie wachte zwar auf zu der üblichen Stillmahlzeit, ich war sofort bei ihr, tröstete sie, nahm sie auf den Arm oder mit in unser Bett und "überredete" sie weiterzuschlafen. Das klappte. Nach 2-3 Nächten hatte sich ihr Stoffwechsel umgestellt und meldete sich nachts nicht mehr mit Hunger. Jetzt schläft sie durch. Das hatte ich vor kurzem nie für möglich gehalten.
Nun wurde sie allerdings, im Gegensatz zu deinem Kind, nicht in den Schlaf gestillt, sondern kann schon lange alleine einschlafen. Ich vermute, dass es daher bei dir etwas schwieriger werden kann, weil ja nicht nur das Stillen an sich wegfällt, sondern auch die vertraute Einschlafmethode. Aber das Prinzip ist wohl das gleiche: Trösten, einfach da sein und den Protest gemeinsam mit dem Kind aushalten - dann lassen sich Veränderungen herbeiführen, ohne dass das Kind Schaden nimmt.
Viel Erfolg
Mitglied inaktiv - 10.06.2004, 13:24
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nachts durchschlafen
Na das hört sich so einfach an, allerdings haben wir das auch schon ausprobiert, nur irgendwie läßt er sich nicht beruhigen, sondern schreit sich ann so richitg jämmerlich ein, was ich nicht lange aushalte. Wie lagne hat Eure Maus denn geweint? Nee, das war ein Mißverständnis. Winie schläft tagsüber und abends immer alleine ein, nur nachts, wenn er gestillt wird, schläft er mit der Brust wieder ein.... Oh man, gibt es Hoffnung?
Mitglied inaktiv - 11.06.2004, 10:17
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nachts durchschlafen
ich hab das jetzt schon 2x hinter mich gebracht, bei unserem Grossen hab ich mit 8 Monaten aufgehört ihn nachts zu stillen bis er 12 Monate alt war hab ich ihn abends in den Schlaf gestillt. Er hat das von heute auf morgen akzeptiert, daß er nichts mehr bekommt, ich hab ihm dann aus einem Fläschchen etwas zu trinken gegeben wenn er aufgewacht ist.
Allerdings bin ich immer zu ihm hingelegen wenn er aufgewacht ist, unsere Kinder schlafen schon seit sie 6 Monate alt sind in einem grossen Bett ohne Gitter, so daß wir uns zu ihnen legen können wenn sie aufwachen.
Das erste Mal durchgeschlafen hat unser Grosser im Alter von 25 Monaten als alle Zähne da waren, seither schläft er sehr zuverlässig durch.
Beim Kleinen war es etwas schwieriger, er wollte nachts gestillt werden bis er 15 Monate alt war, meist 1-2x, ist er öfter aufgewacht ist mein Mann zu ihm ins Bett gelegen. Dann hat er von alleine aufgehört zu trinken, hat nur noch 1-2 x an der Brust gezogen und sich dann weg gedreht. So hat er sich selber abgestillt.
Jetzt ist er 18 Monate alt und wacht 1-2x in der Nacht auf, wenn die nächsten Zähne drücken bin ich mir sicher, daß sich das dann wieder auf 4-5x steigert.
Aber wenn man das schon mal mit einem Kind durchgemacht hat ist es einfacher, da man weiss, daß solche Zeiten auch mal wieder aufhören und an das Aufstehen bei Nacht hab ich mich längst gewöhnt.
LG
Gabi
Mitglied inaktiv - 14.06.2004, 12:52