Frage: Nachtrag zu "Hortproblem"

Hallo Dr. Posth, Sie antworteten auf mein Posting: Doch noch nicht in den Hort?! - Frosch 21.09.2004, 12:38 Liebe Antje, ganz offensichtlich zeigt Ihr Sohn, daß er innerlich noch nicht bereit ist, ohne seine Mutter in einer Gruppe mit vielen anderen Kindern und fremden Erzieherinnen zu bleiben. Zur Frage der Aufnahme in der Kindergarten, ist hier schon viel geschrieben worden. Bitte einmal im Suchlauf nachschauen. Eine emotionale Überforderung Ihres Sohnes zum jetztigen Zeitpunkt führt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich zu großen Ablösungsproblemen im nächsten Jahr, wenn er endgültig in der Kiga soll. Nur die 100%ige Gewähr, jederzeit wieder den sicheren Hafen Zuhause bei seiner Mutter erreichen zu können, gibt ihm die Stärke, es im nächsten Jahr mit sanfter Ablösung! es zu schaffen. Mit der Impfreaktion hat es nur vordergründig vielleicht zu tun. Viele Grüße Ich wollte noch einen Nachtrag dazu schreiben: Freitag habe ich meinen Sohn nochmal hingebracht – ich will Sie mit der ganzen Geschichte verschonen, es gab ein Riesengebrüll. Als ich 10 Minuten später dort anrief, sagte die Erzieherin: „Er weint nicht mehr so herzerweichend.“ Daraufhin bin habe ich meinen Bub abgeholt. Und will es erst in einem halben Jahr wieder probieren. Mein Bauch hat mir schon beim zweiten Mal gesagt, daß es noch zu früh ist, und der Freitag hat mich bestätigt. Die Erzieherin meinte, daß die Kinder schon aus Berechnung weinen, auch wenn sie die Unsicherheit der Mutter spüren. Aber das kann ich nicht ganz glauben – sicher merkt mein Sohn meine Unsicherheit, aber das fördert ja sicher auch SEINE Unsicherheit?! Auch bin ich nicht der Meinung, mein Kind „müsse da durch“ – nicht auf Gedeih und Verderb. Leider ist es nicht möglich, mit dem Kind dortzubleiben, und es langsam an die Situation heranzuführen. Deswegen werde ich mich eher zum "Mutter-Kind-Turnen" orientieren, da ist er unter vielen Kindern, aber ich bin dabei. LG Antje

Mitglied inaktiv - 27.09.2004, 13:29



Antwort auf: Nachtrag zu "Hortproblem"

Liebe Antje, mindestens aus der Sicht Ihres Sohnes haben Sie ganz richtig entschieden. Die burschikosen Reden der Kindergärtnerinnen beweisen immer wieder, wie wenig sie von der Entwicklungspsychologie verstehen. Die vielen Probleme der Verlust- und Trennungsangst, die möglicherweise dann später aufkommen, nimmt Ihnen keine Erzieherin jemals ab. Also lassen Sie sich nicht irritieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 29.09.2004