Hallo Herr Dr. Posth,
vielen Dank für Ihre Antwort. Hat es das Urvertrauen meines Sohnes also nicht erschüttert, weil er zu früheren Zeiten auch schon allein eingeschlafen ist? Seinem Verhalten nach ist er dann ja sicher gebunden. Er zeigt wenig Scheu. Aber auch in fremder Umgebung zeigt er nur selten Zurückhaltung und rennt immer gleich drauf los, insb. wenn Kinder da sind. Dann schaut er nicht nach mir. Ist das normal? Was das Schlafen angeht, er verlangt, dass ich bei ihm bleibe, bis er eingeschlafen ist. Auch wird er jede Nacht wach und möchte dann zu uns ins Bett. Ist das in seinem Alter noch normal? Müsste er nicht schon ohne mich/uns in direkter Nähe zu haben einschlafen und durchschlafen können? In einigen Ihrer Antworten zu ähnlichen Fragen sprachen Sie von unsicherer Bindung, wenn Kinder in diesem Alter noch nicht allein durchschlafen (Angst?).
Ab August soll er zum Spielkreis, 2 Nachmittage pro Woche. Dann ist er 3,5 Jahre. Ist das für ihn in Ordnung? Danke für Ihre Mühe!
Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 09:33
Antwort auf:
Nachtrag zu Bindung u. a. ID=41352
Halle, es ist das Urvertrauen, das für eine sichere Bindung sorgt. Wenn ein Kind ohne Schwierigkeiten zu machen mehr oder weniger von Anfang an alleine einschläft, dann ist allein dadurch nicht zu befürchten, dass das Urvertrauen leidet. Das würde nur leiden, wenn die Eltern beim Weinen/Schreien aus Angst nicht zur Stelle sind und ihr Kind unverzüglich trösten.
Es gibt offensichtlich Kinder, die keine so starken Bindungsansprüche an ihre Eltern stellen wie andere. Das ist eine angeborene Eigenschaft, über die nicht in negativer Weise zu spekulieren ist.
Dass Ihr Sohn im Moment nachts zu Ihnen kommt, zeigt auch, dass er großes Vertrauen zu seinen Eltern hat und ihre Nähe sucht, wenn er sie braucht und sie nicht vermeidet. Warum er zurzeit jede Nacht wach wird, kann ich Ihnen os ohne Weiteres nicht sagen. Aber vom Alter her kann er sich noch nicht allein in der Nacht beruhigen und weiter schlafen. Spielkreis ab August mit sanfter Ablösung dürfte kein Problem sein. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.05.2010