Nachtrag "Kind zu unreif für Tagesmutter"

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Nachtrag "Kind zu unreif für Tagesmutter"

Guten Morgen Herr Posth, zuallererst vielen Dank für Ihre Antwort zu meinem "anstrengenden" Kind! Ich hätte noch eine kleine Frage: Ist es "normal", dass meine 9monate alte Tochter tags wie auch nachts noch sehr liebesbedürftig ist? Sie ist seit der Geburt äußerst anhänglich und braucht wirklich unheimlich viele Kuscheleinheiten, die ich ihr auch liebend gerne gebe, aber wie soll das erst aussehen, wenn sie 5 Stunden täglich bei der Tagesmutter verbringt? Ich überlege wirklich bereits intensiv, ob ich das "arbeiten gehen" um 1 Jahr verschiebe. Oder wird sie dadurch noch anhänglicher/schüchternder anderen gegenüber? Ich persönlich denke ja, dass es ihr Selbstvertrauen stärkt wenn ich noch etwas länger rund um die Uhr für sie da bin; oder ist das vermessen? Vielen Dank vorab, mfg, Eva

Mitglied inaktiv - 02.06.2009, 07:38

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Antwort auf: Nachtrag "Kind zu unreif für Tagesmutter"

Liebe Eva, das ist ganz und gar nicht vermessen. Im Grunde fühlen Sie das, was jede engagierte Mutter fühlt. Nur sind häufig die Lebensumstände so, dass ein Verzicht auf die Arbeit der Mutter kaum erträglich ist. Allerdings gibt es ja jetzt, incl. Vatermonate 14 Monate Elterngeld. Das sollten Sie ausnutzen. Die Anhänglichkeit Ihrer Tochter ist für ihr Alter noch völlig normal. Am Anfang der Loslösung steht überhaupt immer eine verstärkte Anhänglichkeit (s. gezielter Suchlauf). Wenn Sie die Arbeitsaufnahme non 1 Jahr verschieben können, wäre es für Ihre Tochter sicher besser. Aber Sie müssen auch dann unbedingt eine "sanfte Ablösung" durchführen und dürfen ihre Tochter erst dann in der Fremdbetreuung lassen, wenn Sie den Eindruck haben, dass sie sich von Ersatzbezugsperson beruhigen und trösten lässt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.06.2009

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