Frage: Nabelschnur PH 7.1 / Folgeschäden?

Sehr geehrter Herr Posth Bei der Geburt meines Sohnes (40.SS, 3.8 kg, 52 cm) ging die Austreibungsphase ca. 1.5 h. Kurz vor Ende der Geburt war das CTG schlecht und die Wehen liessen nach. Mir wurde dann Sauerstoff und Wehenmittel verarbreicht. Der Kopf war schon fast draussen, als die letzte Wehe rund 5 Minuten auf sich warten liess. Schliesslich wurde ein Nabelschnur pH Wert von 7.1 gemessen und APGAR wurde mit 7/10/10 beurteilt. Das Baby war zu Beginn ziemlich blau, hat aber ohne zusätzlichen Sauerstoff zu atmen begonnen. Kann man aufgrund dieser Werte abschätzen, mit welchen Folgeschäden/Spätfolgen zu rechnen ist? Bzw. was kann man dagegen tun? Mit freundlichen Grüssen Mairim

Mitglied inaktiv - 28.09.2009, 00:30



Antwort auf: Nabelschnur PH 7.1 / Folgeschäden?

Hallo, der Nabelschnur-pH drückt den Stress aus, den ein Neugeborenes unter der Geburt zu erleiden hat. Besonders der Anstieg des Kohlendioxids im Blut trägt zu dem Wert bei. Aber durch die ersten Atemzüge sinkt der Spiegel des Kohlendioxids schnell ab und Sauerstoff gelangt ins Blut, so dass der Stress für das Gewebe in Grenzen bleibt. Ich habe viele Säuglinge gesehen, die einen pH-Wert unter 7,2 bei Geburt hatten. Sie haben sich alle ganz normal entwickelt. Das Neugeborenen-Gewebe ist relativ stress-tolerant. Konsequent eingehaltene Vorsorge-Untersuchungen können immer rechtzeitig auf ein enstehendes Risiko reagieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.09.2009